Reisekreditkarten
Tipps, Infos und Vergleich
Beste Reisekreditkarten auf Weltreise im Überblick:
Update 2020
Brauche ich auf Reisen überhaupt eine Kreditkarte? Oder sogar mehrere? Welche bietet aktuell die besten Konditionen? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Visa und Mastercard? Und was ist die beste Kreditkarte für mich?
Planst du eine Reise ins Ausland oder sogar eine Weltreise, hast du sicher schon angefangen, dich mit dem Thema Reisekreditkarten auseinanderzusetzen. Die ganze Thematik ist allerdings sehr unübersichtlich und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr Fragen kommen auf.
Fragen, die wir dir hoffentlich in diesem Artikel verständlich erklären und beantworten können und dir eine Übersicht der Reisekreditkarten mit den besten Konditionen vorstellen. Und natürlich berichten, für welche Reisekreditkarte wir uns entschieden haben und vor allem: Warum.
Disclaimer:
Wir haben versucht, die Kreditkarten-Übersicht so transparent wie möglich zu halten, damit du selber entscheiden kannst, welche Bank für dich infrage kommt. Auf unserer Seite werden wir kein Ranking erstellen und dir auch nichts verkaufen, sondern lediglich auflisten, was die verschiedenen Kreditkarten können oder auch nicht.
Brauche ich eine Kreditkarte für Urlaub, Welt- oder Langzeitreise?
Sofern du im außereuropäischen Ausland unterwegs bist, ist eine Kreditkarte empfehlenswert, ebenso bei Langzeit- oder Weltreisen.
In Europa kann in der Regel problemlos mit der Girocard bezahlt oder Geld vom Girokonto abgehoben werden. Außerhalb von Europa funktioniert das Zahlen mit Girokarte nicht und wenn doch, dann nur mit überteuerten Gebühren.
Mit einer Kreditkarte, die über gute Konditionen verfügt, kommst du weltweit problemlos an Bargeld, sofern sich ein Bankautomat in der Nähe befindet, der deine Karte akzeptiert. Wichtig ist hier allerdings, sich im Vorfeld mit den verschiedenen Konditionen und Angeboten der Kreditkarteninstitute auseinanderzusetzen, damit du auf deiner Reise kein böses Erwachen erlebst.
Nicht vergessen: Bei Buchungen (auch in Europa) von Flügen, Übernachtungsportalen oder z. B. Mietwagen wird eine Kreditkarte benötigt, um die Buchung abzuschließen und ist somit Vorraussetzung. Deswegen empfehlen wir ganz klar, sich mindestens eine, besser sogar zwei Kreditkarten anzulegen.
Was für Kreditkartentypen gibt es?
Insgesamt gibt es vier verschiedene Kreditkartentypen:
Charge-Karte
Comdirect und DKB verwenden den Charge Kartentyp. Hierbei wird nur ein Mal im Monat dein Kreditkartenumsatz von deinem Girokonto abgebucht. Das ist die entspannteste Variante, da du nicht ständig daran denken musst, deine Kreditkartenrechnung zu begleichen.
Teilzahlungs-Karte
Die Hanseatic Bank und die Barclay bieten die Teilzahlung Visa-Karte an. Hierbei wird nur ein Teilbetrag der Umsätze auf deinem Konto belastet, für den Restbetrag räumt dir das Kreditinstitut einen Kredit ein, auf den hohe Zinsen zu bezahlen sind, sofern du deinen offenen Rechnungsbetrag nicht rechtzeitig begleichst.
Debit-Karte
Bei der Debit-Kreditkarte, die z. B. Fidor anbietet, wird der Zahlungsbetrag immer direkt nach dem Bezahlen vom Konto abgebucht. Es wird kein Kredit eingeräumt und ist daher eher mit einer Girokarte vergleichbar. Nachteile gibt es keine, du musst nur dafür sorgen, dass du vor dem Bezahlen genug Geld auf deiner Kreditkarte hast.
Prepaid-Karte
Die Prepaid-Karte ist keine klassische Kreditkarte. Vor der Nutzung musst du ein Guthaben auf die Karte laden, von der deine Bezahlvorgänge sofort nach Tätigung belastet werden. Auch hier musst du dafür sorgen, dass du im Voraus genug Geld auf deine Kreditkarte lädst.
Was zeichnet eine gute Reisekreditkarte aus?
Am besten wäre es natürlich eine Reisekreditkarte zu finden, mit der du während deiner Weltreise weltweit problemlos ohne Fremdgebühren oder Auslandseinsatz abheben kannst.
Zudem sollte sie im besten Fall kostenlos sein, d. h. ohne Jahresgebühr, es sollten keine Kontoführungsgebühren anfallen und sie sollte keinen monatlichen Mindestumsatz haben.
Außerdem wäre es cool, wenn du einen netten Kundenservice hättest und im Falle eines Diebstahls/Betruges deine Karte selbstständig und in Echtzeit sperren/deaktivieren könntest.
Aber gibt es so eine Reisekreditkarte? Puh! Ehrlich gesagt: Nein.
Wurden vor einigen Jahren noch Fremdgebühren und Auslandseinsätze (was das genau heißt, erklären wir weiter unten) von einigen wenigen Kreditkarteninstituten (z. B. Santander oder der DKB) erstattet, gibt es das heutzutage so gut wie gar nicht mehr.
Deswegen ist es umso wichtiger, dir im Voraus einen Überblick zu verschaffen und dann ganz individuell zu entscheiden, was für dich Sinn macht.
Außerdem ist dein Wohnsitz bei der Wahl deiner Reisekreditkarte entscheidend. In Deutschland hast du z.B andere Optionen, als wenn du in Österreich oder der Schweiz wohnhaft bist.
Unsere Erfahrung:
Bei uns war das Thema sehr komplex, da wir beide seit vielen Jahren nicht mehr in Deutschland gemeldet waren und keinen monatlichen Geldeingang nachweisen konnten. Für welches Kreditkarteninstitut wir uns letztendlich entschieden haben und ob wir auf unserer Weltreise zufrieden waren, erzählen wir weiter unten.
Unterschied: Visa und Mastercard
Visa oder Mastercard? Oder brauche ich jeweils eine? Welcher Kreditkartenanbieter macht auf deiner Weltreise mehr Sinn?
Im Großen und Ganzen gibt es zwischen einer Visa- und einer Mastercard keine nennenswerten Unterschiede. Das Einzige, das passieren könnte: Der Bankautomat, an dem du Geld ziehen möchtest, nimmt entweder nur Master oder Visakarten an.
Uns ist das in Usbekistan passiert. Dort haben fast alle Banken ausschließlich Visa Karten akzeptiert und wir kamen mit unseren Mastercards nicht weit.
Es gibt online allerdings einen Master Bankautomat Finder, der die Stadt, in der du dich befindest, nach Automaten absucht, die Mastercards akzeptieren. Diese Webseite hat uns in Usbekistan mehrfach den Hintern gerettet. :)
In Kuba z. B. ist die Lage ähnlich, da werden aufgrund der politischen Lage teilweise gar keine Mastercards akzeptiert.
Unser Tipp: Nimm jeweils eine Visa und eine Mastercard auf Weltreise dabeihaben.
Nur für den Fall der Fälle.
Unsere Erfahrung:
Wir persönlich hatten je 2x Mastercards dabei und es hat problemlos (bis auf Usbekistan) funktioniert. Auch in Ländern, von denen man eventuell nicht erwarten würde. Wie z. B. Kasachstan, Georgien, der Mongolei, der Ukraine oder Russland.
Zweite Kreditkarte: Brauche ich sie wirklich?
Brauche ich zwei Kreditkarten auf Weltreise? Oder reicht eine?
Wie gerade erwähnt, empfehlen wir mindestens zwei, am besten jeweils eine Visa und eine Mastercard dabeizuhaben. Ein weiterer Vorteil, wenn man mit mehreren Karten reist: Im Falle eines Diebstahls oder Betrugs mit Sperrung oder Deaktivierung deiner Karte hast du immer noch eine andere zur Verfügung und kommst an Bargeld.
Manchmal passiert es auch komplett willkürlich, dass eine Kreditkarte bei Bezahlvorgängen oder Buchungen im Internet aus unerklärlichen Gründen abgelehnt werden. In dieser Situation ist eine Zweite Gold wert.
Unsere Erfahrung:
Dies ist uns mehrfach in Südkorea passiert. Eine Masterkarte wurde aus rätselhaften Gründen nicht genommen, die andere hingegen schon. Am selben Automaten nur wenige Minuten später.
Reisekreditkarten im Überblick
Was ist nun die beste Reisekreditkarte für eine Welt- oder Langzeitreise? Wir vergleichen in diesem Unterpunkt 5 Anbieter miteinander.
Der Klassiker der DKB, dem Underdog der Hanseatic, der comdirect oder Barclaycard und unserer Wahl: Der eher unbekannten Fidor Onlinebank.
Hinweis: N26 haben wir in unserer Übersicht nicht mit dabei, da diese Bank regelmäßig wegen fehlendem/mangelndem Kundenservice und Sicherheitsbedenken in der Kritik steht.
DKB Visa Karte
Die DKB Kreditkarte ist eine beliebte Reisekreditkarte in Deutschland und Österreich. Mit der DKB Visa Karte profitierst du sowohl von kostenlosen Abhebungen weltweit als auch von gebührenfreien Zahlungen im Ausland. Zudem kannst mit ihr sowohl per Apple als auch Google Pay bezahlen.
Dabei unterscheidet die DKB Bank in ihrem Angebot zwischen zwei Arten von Kunden:
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Aktivkunde: Kunden im ersten Jahr oder mit Geldeingang von 700 €/Monat
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Normaler Kunde: Monatlicher Geldeingang unter 700 €/Monat
Bonus Aktivkunde: Wenn deine Kreditkarte im Ausland verloren geht/gestohlen wird, erhälst du auf dem schnellstmöglichen Weg eine Neue. Kostenlos. Auch Bargeld wird dir im Notfall schnell und kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Abhebung und Fremdgebühren
Aktivkunde: Mit der DKB kannst weltweit an allen Bankautomaten die Visa Abhebungen erlauben, kostenlos Geld abheben. Fremdgebühren, die von den Banken vor Ort anfallen können, kommen zusätzlich dazu.
Normaler Kunde: In dieser Variante ist das kostenlose Geldabheben weltweit leider nicht mehr möglich. Es fallen 2,20% Gebühren auf den Abhebungsbetrag an. Außerdem können auch hier Fremdgebühren der jeweiligen Banken erhoben werden.
Zu beachten wäre, dass die DKB Visa Card nur in Verbindung mit einem DKB Girokonto zu beantragen ist. Sowohl die Kreditkarte als auch das Girokonto sind allerdings komplett kostenlos. Außerdem wichtig: Die DKB ist eine Online-Bank ohne Filialen.
Ein Nachteil der DKB Kreditkarte ist z. B. den “Girokontozwang”. Das hat erst mal keinerlei negative Auswirkungen, allerdings erfolgt die Abrechnung der Kreditkarte automatisch (1x im Monat) ebenfalls von diesem Girokonto, weswegen man immer für genug Geld auf seinem Konto sorgen sollte.
Die DKB Kreditkarte lohnt sich besonders, wenn du viel außerhalb Europas unterwegs bist und sie als Aktivkunde nutzt.
Vor- und Nachteile der DKB Visa Karte im Überblick
Vorteile:
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Kostenloses Giro-Konto + EC-Karte
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Kostenlose Visa Karte
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Weltweit kostenlos Bargeld abheben (mind. 50 €)
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Limit für Bargeldabhebung: 1.000 €/Tag
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Weltweit gebührenfrei bezahlen (im ersten Jahr für Neukunden und Aktivkunden)
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Online Banking mit TAN2go & DKB Banking möglich
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Notfallpaket Aktivkunde: Wird die Kreditkarte gestohlen, erhältst du innerhalb von 24 Stunden eine Notfallkarte oder Notfallbargeld. Kostenlos.
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kontaktloses Bezahlen (NFC) von Beträgen unter 25 Euro möglich
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Google und Apple Pay verfügbar
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schnelle und einfache Beantragung
Nachteile:
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50 € Mindestbetrag bei Geldabhebung
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Nur als Aktivkunde kannst du alle Vorzüge genießen
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Keine Erstattung von Fremdgebühren beim Geldabheben
Fidor 3 in 1 Smartcard Mastercard
Die Fidor SmartCard Mastercard ist das erste Hybrid-Angebot in Deutschland und vereint als einzige Kreditkarte hierzulande drei Bezahlfunktionen in einem. So kann die MasterCard als klassische Kreditkarte oder als EC-/Maestro-Karte eingesetzt werden. Außerdem bietet sie durch die integrierte NFC-Technologie (PayPass) die Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen.
Kann beispielsweise in einem Geschäft nicht per Kreditkarte gezahlt werden, nutzt das Kartenterminal automatisch die EC-Funktion. Sind beide Option möglich, kann der Karteninhaber bei Zahlungen oder Bargeldabhebungen wählen, welches Verfahren genutzt werden soll – hierzu erscheint eine einfache Abfrage im Display. Dies gilt auch für das Ausland.
Außerdem entfällt bei der Fidor Mastercard die Auslandseinsatzgebühr und es lassen sich Gelder an E-Mail-Adressen und Handynummern senden - bislang immer noch eine Seltenheit.
Größter Pluspunkt
Die Echtzeit Anpassung von Transaktionslimits und das Limit der Abbuchung am Automaten oder das GeoBlocking. Bei dieser Funktion kann man alle Länder in Echtzeit sperren, in denen man gerade nicht unterwegs ist. Dies bietet sehr guten Schutz vor Hackingangriffen.
Die Fidor Bank ist recht unbekannt, obwohl es sich um eine seriöse deutsche Bank handelt, die als Online-Bank viele Vorteile für Reisende, ganz egal, ob Urlaub oder Weltreise bietet.
Fidor Bonus
Für Weltreisende eher schwierig umzusetzen, dennoch erwähnenswert:
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Wer monatlich keine Bargeldabhebung tätigt, bekommt 2 € gutgeschrieben
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Bei einer monatlichen Abhebung sind es 1 € Bonus
Dieser Bonus wird allerdings nur dann gezahlt, wenn in einem Monat mindestens 399 € auf dem Konto eingingen und mindestens 3 Transaktionen mit der Karte durchgeführt wurden.
Vor- und Nachteile der Fidor Smartcard Mastercard im Überblick
Vorteile:
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Kostenloses Online-Konto
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Kostenlose Mastercard
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Maestro- und MasterCard-Kreditkarte in einer Karte
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Keine Transaktionsgebühren
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2 Abhebungen weltweit pro Monat kostenlos
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ohne Auslandseinsatzgebühr beim Karteneinsatz in Fremdwährungen: Weltweit keine Gebühren beim Einsatz der Karte am Geldautomaten oder an der Kasse
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Kostenlose Bargeldabhebung mit Mastercard bei kooperierenden Einzelhändlern
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Zahlungen über Fidor Pay und Apple Pay möglich
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Online Banking-App für Android und iPhone
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Kostenlose E-Mail Benachrichtigung bei jeder Transaktion
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Kreditkarte in Echtzeit selbstständig deaktivierbar/sperrbar
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Geoblocking selbstständig möglich. Länder, die man nicht bereist, können blockiert werden. Das schützt vor Hacking aus dem In-/Ausland.
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kein Auflade- oder Kontolimit
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Geld senden an E-Mail Adressen, Handynummern, Kontonummern etc. über das Fidor Smart Girokonto möglich
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mit Bonusprogramm für Online-Aktivitäten
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kontaktloses Bezahlen ohne Unterschrift oder PIN bis 50 € möglich
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Sperrung und Aktivierung der Kreditkarte jederzeit mit dem Kreditkarten-Banking in Echtzeit über den Browser oder die App möglich
Nachteile:
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2 € Kreditkartenkosten/Monat (können ausgeglichen werden)
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5 € Girokontokosten (können ausgeglichen werden)
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Nach der zweiten Abhebung im Monat = 2,50 €/Abhebung
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Fremdwährung = 1,5% pro Abhebung
Gut zu wissen
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nur in Verbindung mit dem Fidor Smart Girokonto, das 5 € monatliche Gebühr kostet
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Bei mehr als 10 Transaktionen auf dem Konto monatlich gibt es 5 € Bonus
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eine Bargeldabhebung am Schalter ist nicht möglich, da Fidor eine Online-Bank ist
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Kostenlose Abhebungen sind in Deutschland z. B. bei der Postbank oder Deutschen Bank möglich. Im Ausland muss man durchprobieren.
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Transaktionen werden sofort mit dem Fidor Smart Girokonto verrechnet
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Fidor bietet ihren Kunden zusätzlich die Fidor Finanz-Community mit Tipps & Hilfestellungen rund um das Thema Finanzen
Unsere Entscheidung
Warum wir uns auf Weltreise für die Fidor Smartcard Mastercard entschieden haben.
Als wir vor der Weltreise nach einer zweiten Kreditkarte waren (die erste haben wir bei einem australischen Anbieter), stellten wir relativ schnell fest, dass es nicht ganz einfach ist, einen passenden Anbieter zu finden, wenn man zuvor 5 Jahre nicht in Deutschland gelebt und keinerlei Geldeingänge oder Einkünfte hatte. Die DKB und die Santander lehnten uns 2016 ab, da kam dann die Fidor Bank ins Spiel. Diese Bank sagte uns bis dato nichts.
Sie bot allerdings einige Aspekte, die uns bis heute extrem wichtig auf Reisen sind:
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Echtzeit Sperrung und Deaktivierung
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Echtzeit Geoblocking. D. h., dass wir alle Länder sperren können, in denen wir nicht unterwegs sind. Macht das Hacken der Karte aus diesen Ländern unmöglich
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einfaches Handling über die App
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keine Auslandseinsatzgebühr, da wir im Ausland fast immer mit Kreditkarte zahlen, wenn es möglich ist
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Als wir sie 2017 abgeschlossen haben, war die Kreditkarte und das gekoppelte Girokonto kostenlos
Auf unserer Weltreise (bis Mitte 2019) war diese Karte somit extrem attraktiv, da keine 5 € Kontoführungsgebühren für das notwendige Girokonto und 2 € monatlich für die Kreditkarte anfielen. Zudem wurde ab der dritten Abhebung nur eine Gebühr von 2 € fällig, mittlerweile sind es 2,50 €. Leider änderte Fidor seine Konditionen im letzten Jahr.
Dennoch kann diese Karte für Weltreisende interessant sein, denn sie bietet einige innovative und in Deutschland einzigartige Aspekte.
Reichen zwei kostenlose Abhegungen im Monat auf Weltreise überhaupt?
Wir müssen sagen, dass das bei uns meist kein Problem war und zwei Abhebungen im Monat fast immer gereicht haben. Wir kennen unseren Reisestil, wussten aufgrund der Visabestimmungen der Länder in etwa, wie lange wir im Land bleiben werden und kannten unser Budget. Und wenn wir mal die 2 ab der dritten Abhebung bezahlen mussten, tranken wir einfach ein Bierchen weniger. :) Alles halb so wild.
Unser Tipp:
Hab auf deiner Reise immer ein wenig Bargeld dabei. Egal ob $ oder €. Ist mal kein Automat in der Nähe oder deine Karte futsch, stehst du so nicht auf dem Trockenen.
In unserem Weltreise-Shop findest du eine kleine aber feine Auswahl liebevoll gestalteter und individueller Produkte, nur echt mit Ingo dem Flamingo.
comdirect Visa Karte
Die Comdirect Bank bietet ebenfalls eine Kombination eines kostenlosen Girokontos und einer kostenfreien Kreditkarte an. Die comdirect Visa Card hat dabei einen ganz entscheidenden Vorteil: Du bezahlst keine Jahresgebühr, ganz egal ob du die Karte aktiv nutzt oder nicht. Ebenso ist Apple- und Google Pay möglich.
Wichtig zu erwähnen: Das komplexe Abhebungssystem
Kostenfreie Abhebungen mit der Kreditkarte der comdirect sind nur außerhalb der Europäischen Union möglich. Gleichzeitig kann man aber in Deutschland und anderen EU-Ländern mit der gekoppelten Girokarte gebührenfrei Bargeld abheben. Dies sollte man immer im Hinterkopf behalten und die richtige Karte nutzen, da es ansonsten sehr teuer werden könnte.
Denn wer mit der comdirect Visa Card innerhalb Deutschlands bzw. der Euro-Zone Bargeld abhebt, zahlt eine Gebühr von 9,90 €. Auch bei kleineren Abhebungen. Das kann wehtun.
Außerdem zu beachten wäre die Fremdwährungsgebühr von 1,75 Prozent, die bei allen Umsätzen in anderen Währungen außer dem Euro anfällt.
Eine Ersatzkarte bei Verlust oder Diebstahl ist mit einer Gebühr von 29,99 € (Inland) oder 39,99 € (Ausland) ebenfalls ziemlich teuer.
Vor- und Nachteile der comdirect Visa Karte im Überblick
Vorteile:
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Kostenloses Giro-Konto + EC-Karte
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Kostenlose Visa Karte
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Ohne Mindestgeldeingang
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Weltweit kostenlos Bargeld abheben
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Zügige Kontoeröffnung. Per Webcam oder App in wenigen Minuten eröffnet
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Attraktive Prämien für Neukunden, z. B. eine 100 € Prämie für Neukunden, die ein neues Girokonto eröffnen und dazu ganze 24 Monate lang je 2 € Kontogutschrift pro Monat.
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Verfügungsrahmen kann erhöht werden (bei entsprechender Bonität), auch für einmalige Zahlungen
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Limit für Bargeldabhebung = 600 €/Tag
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Kontakloses Bezahlen mit Visa-Kreditkarte (bis 50 €) & Girocard (bis 25 €)
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Bezahlen mit Apple Pay und Google Pay möglich
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Guter Kundenservice
Nachteile:
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Keine Erstattung von Fremdgebühren beim Geldabheben
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Fürs kostenlose Geldabheben brauchst du zwei Karten: Die Giro-Karte für Länder mit Euro und die Visa-Karte für alle anderen.
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Auslandseinsatz-Gebühr von 1,75% bei Bezahlung mit Kreditkarte außerhalb Europas
Hanseatic GenialCard Visa Karte
Die Hanseatic Bank GenialCard Visa Karte ist eine kostenlose Kreditkarte und punktet vor allem mit der Tatsache, dass weder Abhebungs- noch Fremdwährungs-Gebühren anfallen. Dadurch ist sie aktuell eine der empfehlenswertesten kostenlosen Kreditkarten in Deutschland.
Die Kreditkarte ist sowohl im ersten Jahr als auch in allen Folgejahren kostenlos. Ebenso ist keine bestimmte Anzahl an Transaktionen notwendig; und: Es ist kein Kontowechsel erforderlich.
Die Abrechnung funktioniert simpel:
Du gibst deine Kontoverbindung an, stellt nach Beantragung auf die Zahlung per Lastschrift; das wars. Die monatliche Kreditsumme wird dann automatisch vom hinterlegten Girokonto abgebucht.
Größter Vorteil der geänderten Konditionen im September 2019 ist, dass alle relevanten Gebühren bei Abhebungen und Fremdwährungen wegfallen. Alle Abhebungen mit der Kreditkarte sind kostenlos – egal ob im Inland oder im Ausland. Darüber hinaus sind auch alle Zahlungen in Fremdwährungen gebührenfrei. Nicht vergessen: Die Fremdwährungsgebühren der ausländischen Automaten kommen ggfs. noch hinzu.
Lohnen kann sich die GenialCard unter anderem auch als Zweitkarte.
Vorteile und Nachteile der Hanseatic Genialcard Visa Karte im Überblick
Vorteile:
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Kostenlose Visa-Karte
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Keine Jahresgebühr (dauerhaft)
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Weltweit kostenlos Bargeld abheben
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Weltweit gebührenfrei bezahlen, auch in Fremdwährungen
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Kein neues Girokonto erforderlich, du kannst ein deutsches Referenzkonto angeben
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Ohne Mindestumsatz
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Hoher Verfügungsrahmen bis zu 2.500 €
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Rasche Beantragung per Video-Ident oder Post-Ident
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Online Banking per App
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Kontaktlos Bezahlen, Google Pay & Apple Pay
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Auch für Studenten geeingnet
Nachteile:
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Nur mit Wohnsitz in Deutschland
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Achtung: Teilzahlung voreingestellt. Unbedingt auf Vollausgleich per Lastschrift umstellen
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Kein Guthaben auf Visa-Karte buchbar
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Verwendet SMS-TAN, was mit wechselnden SIM-Karten auf Reisen umständlich ist
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Keine Erstattung von Fremdgebühren fürs Geldabheben
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Mindestbetrag für Geldabhebung ist 50 €
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Tageslimit beim Geldabheben: 500 €
Barclaycard Visa
Die Barclaycard Visa Karte bietet ebenfalls einen großen Vorteil: Du bezahlst weder im ersten Jahr noch in einem der Folgejahre eine Jahresgebühr für die Kreditkarte. Außerdem ist sie mit Apple- und Google Pay kompatibel und du kannst dein bestehendes Girokonto nutzen und musst kein neues eröffnen.
Zudem sind alle Abhebungen mit der Kreditkarte kostenlos, des Weiteren bezahlst du mit ihr weltweit gebührenfrei – eine Fremdwährungsgebühr fällt also nicht an.
Bitte beachten: Fremdwährungsgebühren können an ausländischen Bankautomaten anfallen, diese sind hier nicht mit einbezogen.
Ein kleiner Nachteil
Bei Beantragung der Kreditkarte ist standardmäßig die Teilzahlung aktiviert. Willst du den Zinsen entgehen und keine zusätzlichen Gebühren bezahlen, solltest du nach der Ausstellung der Karte online oder telefonisch die Abrechnung auf Vollzahlung umstellen. Anschließend werden keine Gebühren mehr fällig.
Vorteile und Nachteile der Barclay Visacard im Überblick
Vorteile:
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Keine Jahresgebühr (dauerhaft)
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Kostenlose Visa-Karte
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Weltweit kostenlos Bargeld abheben
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Weltweit gebührenfrei bezahlen, auch in Fremdwährungen
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Kein neues Girokonto erforderlich, du kannst ein deutsches Referenzkonto angeben
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Ohne Mindestumsatz
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Schnelle Beantragung per Video-Ident (ca. 2 Wochen)
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Kontaktlos Bezahlen, Apple Pay & Google Pay
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50 € Prämie für Neukunden
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Notfall-Service: Versorgung mit Bargeld & Ersatz-Karte
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Verfügungsrahmen erhöhen indem du Guthaben auf Karte überweist
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Online Banking per App
Startguthaben
Als Neukunde musst du in den ersten 4 Wochen deine Kreditkarte nutzen, um dir den Bonus von 50 € zu sichern. Ca. zwei Monate später wird dir das Geld gutgeschrieben.
Nachteile
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Nur mit Wohnsitz in Deutschland
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Achtung: Teilzahlung voreingestellt. Unbedingt auf Vollausgleich per Lastschrift umstellen
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Mindestbetrag für Geldabhebung in Europa ist 50 €, außerhalb gibt es keinen
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Keine Erstattung von Fremdgebühren fürs Geldabheben
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Es gibt nur mobile TAN (mTAN), was fürs Reisen mit verschiedenen SIM-Karten nervig ist
Was sind Fremdgebühren?
Fremdgebühren sind Gebühren, die bei Bargeldabhebung im Ausland von ausländischen Automaten entstehen können.
Dein Kreditkarteninstitut hat keinen Einfluss auf diese Abbuchung. Wie hoch sie sind und ob sie überhaupt anfallen, ist von Land zu Land und Bank zu Bank unterschiedlich.
In manchen Ländern sind es 2 €, mal 5 €, mal sogar 7 €.
Falls Fremdgebühren am Bankautomaten anfallen, wirst du auf dem Display darauf hingewiesen und kannst bei Bedarf den Vorgang abbrechen und eventuell bei einer anderen Bank versuchen, kostenlos an Bargeld zu kommen.
Unser Tipp: Wenn du länger in einem Land unterwegs bist, empfiehlt sich der oben genannte Tipp. Check einfach ein paar Banken aus und versuch, Geld abzuheben. Vielleicht ist ja eine dabei, bei der keine Fremdgebühren erhoben werden.
Bis zum letzten Jahr hat die Santander Bank Fremdgebühren erstattet und war somit die beliebteste Reisekreditkarte auf dem Markt. Nach Änderung der Konditionen gibt es aktuell keine Bank mehr in Deutschland, die Fremdgebühren erstattet.
Falls es in Zukunft wieder möglich sein sollte, funktioniert das Erstatten so: Du lässt dir nach der Bargeldabhebung den Beleg am Automaten ausdrucken, scannst ihn ein und schickst ihn an deine Bank. Anschließend erstattet sie dir diese Ausgabe.
Fingers Crossed, vielleicht führt ja eine Bank diesen Service nächstes Jahr wieder ein.
Weltweit kostenlos bezahlen/ Auslandseinsatz
Was heißt Auslandseinsatz?
Als Auslandseinsatz bezeichnet man Beträge, die du mit deiner Kreditkarte in Fremdwährung (z. B. Yen oder $) aus dem Ausland oder online bezahlst.
Diese Gebühren werden prozentual am Umsatz festgelegt. Z. B. beim Buchen von Ausflügen vor Ort, Flügen ins nächste Reiseland oder Unterkünften. Deshalb ist es bei deiner Wahl nach der passenden Reisekreditkarte darauf zu achten, dass keine oder nur niedrige Auslandseinsatzgebühren berechnet werden.
Ist das wichtig?
Bei einigen Banken und manchen Ländern ist die tägliche Abhebesumme der Kreditkarte limitiert. Planst du allerdings einen teureren Ausflug oder eine kostspielige Tour und kannst diese Summe nicht in bar abheben, bleibt einem oft nichts anderes übrig diesen Betrag mit der Kreditkarte zu bezahlen. Und genau auf diese Summe kommt dann noch einmal die Auslandseinsatzgebühr hinzu.
Unser Tipp:
Mit unserer Reisekreditkarte, die wir bei der Fidor Bank abgeschlossen haben, konnten wir bei jeder einzelnen Auslandstransaktion am Kartenlesegerät wählen, ob wir in Euro oder der jeweiligen Landeswährung bezahlen wollten.
Kontoführungsgebühren der Kreditkarte
Im besten Fall liegen diese bei 0 Euro/Jahr. Viele der unten aufgeführten Kreditkarten bieten diesen Service an.
Tan-Verfahren für Kreditkarten
Es gibt im Großen und Ganzen drei unterschiedliche Tan-Verfahren für Kreditkarten:
TAN per App
Die einfachste Variante für Reisende sind Tan-Apps, wie z.B.
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PhotoTAN von comdirect
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Fidor Smart Banking App der Fidor Bank
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TAN2go von DKB
Du kannst so ganz unkompliziert mit deinem Smartphone einen entsprechenden TAN generieren und musst keine Listen oder Generator mit rumschleppen. Zudem sind TAN-Apps sicherer, weil sie zusätzlich mit einem Passwort geschützt sind.
Nachteil der photoTAN von der comdirect:
Du musst einen Code mit deiner Handykamera abfotografieren, d. h. du brauchst du immer zwei Geräte fürs Online-Banking.
Unser Tipp:
Lad dir unbedingt auch die jeweiligen Online-Banking-Apps herunterladen, um unterwegs mit dem Smartphone ganz einfach abwickeln zu können.
TAN-Generator
Der Tan Generator ist ein kleines Gerät, das in Verbindung mit der jeweiligen Bankkarte funktioniert. Für jede Transaktion wird ein individueller Code generiert.
Das Verfahren ist sicherer als die einfache TAN-Liste, da im Falle eines Diebstahls der TAN-Generator und Bankkarte gebraucht wird, um sie zu nutzen.
Nachteil
Reist du mit mehreren Kreditkarten, die die Tan Generator Variante anbieten, hast du unter Umständen mehrere Geräte dabei, da viele Bank unterschiedliche Modelle verwenden.
TAN per SMS
Auf Reisen eher unpraktisch, da du bei diesem Verfahren eine SMS erhälst, wenn du Online-Banking tätigst. Da du unterwegs wahrscheinlich wechselnde SIM-Karten hast, ist das TAN-Verfahren per SMS eher ungeeignet.
Hinweis: Bei der anseatic Bank und Barclaycard musst du das mobileTAN Verfahren verwenden.
Benutzt du ein Smartphone, in dem du nur eine SIM-Karte nutzen kannst, musst du so für das Online-Banking und beim Einkaufen im Internet jedes Mal deine deutsche SIM-Karte einlegen. Extrem umständlich.
Was solltest ich tun, wenn die Kreditkarte gestohlen oder gehackt wird?
Wie komme ich auf Reisen an eine neue Kreditkarte?
Was im Falle eines Diebstahls oder Hacking-Angriffs passiert und deine Karte futsch oder gesperrt werden muss, hängt komplett von deinem Kreditkarteninstitut ab. Einige Banken senden dir deine neue Kreditkarte überall auf der Welt hin, andere automatisch an deine angegebene Heimatadresse.
Ist das der Fall, solltest du sie von jemandem vor Ort zu deinem aktuellen Aufenthaltsort schicken lassen.
Dabei solltest du beachten, eine vertrauenswürdige Adresse vor Ort anzugeben, z. B. die Adresse eines Hotels oder Hotels oder deinem Couchsurfing Host. Kläre vorher kurz ab, dass du demnächst Post erwartest.
Einige Banken bieten außerdem einen Notfallservice an, in dem dir Notfallbargeld oder eine neue Notfallkarte zur Verfügung gestellt wird. Z. B. die DKB oder die Barclaycard.
Unsere Erfahrung:
Eine unserer Kreditkarten wurde in Georgien (allerdings aus Holland) gehackt, woraufhin ich sie in Echtzeit deaktivierte und komplett sperrte. Die Neue wurde zu meinen Eltern nach Deutschland geschickt, diese leiteten sie per Post an unseren Airbnb-Vermieter in Tiflis weiter. Nach etwa 2 Wochen hielten wir die neue Karte dann in den Händen.
Weitere Möglichkeiten und Alternativen Geld ins Ausland zu senden oder zu bezahlen
TransferWise
TransferWise bietet eine seriöses Online-Plattform, auf der du Geld überweisen, Überweisungen erhalten und Zahlungen tätigen kannst. Mit TransferWise kannst du Geld ins Ausland überweisen, Einzahlungen in anderen Währungen erhalten und im Ausland mit der TransferWise Debit Mastercard zahlen. Die Gebühren sind hier weitaus günstiger als bei Banken und Kreditinstituten.
Unsere Erfahrung:
Wir nutzen Transferwise seit Jahren auch zum Überweisen größerer Summen und sind durchweg zufrieden. Die Seite ist einfach zu bedienen, sehr übersichtlich und die Überweisungen gehen fix.
Möchtest du TransferWise ausprobieren? Profitiere von unserer Einladung und spare bei deiner ersten Überweisung.
PayPal Xoom
PayPal bietet seit 2019 mit Xoom ebenfalls eine Möglichkeit dar Geld ins Ausland zu transferieren. Auch an Empfänger weltweit, die kein PayPal-Konto besitzen. Der Vorteil von PayPal Xoom: Man kann in viel mehr Länder überweisen als mit TransferWise.
Unser Tipp:
TransferWise hat niedrigere Gebühren und wir wurden eine Auslandsüberweisung mit diesem Anbieter bevorzugen.
Beispiel:
1000 € nach Australien: Mit Transferwise: 1648 AU$, mit PayPal 1632,40 AU$.
Allerdings sind auch bei PayPal die Gebühren günstiger als bei den Banken, weshalb beide eine Alternative oder zusätzliche Option von Bezahlmöglichkeiten im Ausland und auf Reisen darstellen.
Unser Fazit
Wenn du es bis hier hingeschafft hast, gibt es von uns erst mal ein riesiges High five. :) Das Thema Kreditkarte auf Weltreise ist so ein umfangreiches und komplexes Thema, dass man schon einmal kurzzeitig den Überblick verlieren kann.
Wichtig ist es, an dieser Stelle noch einmal zu erwähnen, dass es auf deine individuellen Bedürfnisse ankommt. Deshalb solltest du dir vor deiner Reise die Frage stellen:
Was ist mir persönlich wichtig und welche Reisekreditkarte kann meine Kriterien am besten erfüllen?
Denn eines sei gesagt: Die perfekte Reisekreditkarte gibt es nicht!
Aber wir hoffen, dir mit unserem Überblick deine Entscheidung etwas erleichtert zu haben.