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AutorenbildKati + Hermann

2 Jahre unterwegs: Unser Rückblick

Aktualisiert: 3. Dez. 2019

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, diesen Blogartikel zu schreiben. 2 Jahre auf Weltreise, das klingt total surreal, denn in unseren Köpfen können wir uns noch ganz genau daran erinnern, wie aufgeregt wir waren, als es am 13.11.17 hieß:


Hallo Weltreise!

Über zwei Jahre ist es her, dass wir unser Leben in Fitzroy Crossing mitten im australischen Outback hinter uns ließen und uns auf die Reise unseres Lebens machten. Die Freiheit und das Abenteuer, von dem wir so lange geträumt hatten, waren nur Stunden von uns entfernt.


Unsere Rucksäcke waren gepackt, unser erstes Reiseland stand mit Botswana fest, was danach folgte, können wir selber manchmal gar nicht fassen und ganz ehrlich? Wir sind heute noch dabei, alles zu verarbeiten. Wir erlebten spannende Abenteuer und mussten uns täglich auf neue Situationen einlassen.


Jeden Tag aufs Neue wuchsen wir über uns hinaus, sprangen ins kalte Wasser, erfüllten uns Träume am laufenden Band und besuchten Länder, von denen wir jahrelang geträumt hatten.

Rentiere und Kati in den Bergen der Mongolei
Hallo Rentiere. Hallo Nomadenfamilie mitten im Nirgendwo der Mongolei

Wir trafen Menschen, die unser Leben nachhaltig prägten und genossen die Freiheit, jeden einzelnen Tag entscheiden zu können: Okay, auf was haben wir heute eigentlich Bock?


Wir buchten nichts im Voraus und wussten oft am Morgen nicht, wo wir am Abend schlafen werden oder in welches Land es als nächstes geht. Freiheit pur!


Rückblickend lehrten uns die letzten 2 Jahre viele Dinge, in erster Linie aber, dass wir


  • alles richtig gemacht haben

  • dass wir alles erreichen können, was wir uns in den Kopf gesetzt haben.


Und auch, wenn wir unsere Weltreise in Jahr zwei nach 20 Monaten auf Reisen von heute auf morgen unter Tränen in der Mongolei abgebrochen haben (Grund dafür ist der nächste Traum → Unsere Auswanderung nach Australien), werden wir dich in diesem Rückblick-Artikel mitnehmen und über die schönsten, skurilsten, verrücktesten und prägendsten Momente unserer Weltreise berichten.



Wie können wir uns das alles überhaupt leisten?



Was wir in Jahr 2 unserer Weltreise erlebten, wie viele Kilometer wir zurücklegten, wieviele Moneten wir in dem Jahr (und insgesamt) ausgegeben haben, wie viele Grenzen wir passierten und jede Menge Funfacts und Geschichten zum Träumen und Mitfiebern findest du in diesem Blogpost. Unser großer Rückblick auf knapp zwei Jahre Weltreise.


 

2. Jahr auf Weltreise – Zahlen und Fakten kurz und kompakt


↠ Roadtrips auf eigene Faust mit Mietwagen und Motorrad: 10.314 km – davon 5564 km mit unserem Campervan durch Japan und 4750 km mit dem Motorrad durch Vietnam.


↠ Roadtrips mit privatem Fahrer und Guide: 3521 Kilometer in der Mongolei.


↠ Busfahrten: 3125 Kilometer – die längste Einzelfahrt von Kyoto nach Narita mit 524 Kilometern, die kürzeste von Geoje nach Busan mit 45 Kilometern.


↠ Fährfahrten: 335,6 Kilometer - davon alle in Japan, die längste von Honshu nach Hokkaido mit 107 km.


↠ Mit dem Fahrrad: 72 Kilometer über die Insel Phú Quốc in Vietnam.


↠ Flugreisen: 26.556 km. Der längste Flug war mit knapp 8000 Kilometern von Ulaanbaatar nach Berlin.


↠ Wanderungen: 61 Kilometer + hunderte Kilometer bei Sightseeing Fußmärschen durch die Ortschaften dieser Welt.


↠ Pferdetrekking: Knappe 40 Kilometer in der Mongolei.


↠ Tauchgänge: 14 in Japan, 24 auf Palau.


↠ Tiefster Punkt unserer Reise: Ein Tauchgang auf Palau mit rund 28 Metern Tiefe.


↠ Höchster Punkt unserer Reise: Knappe 4000 Meter auf dem Gipfel des Mount Fuji in Japan.


Kati und Hermann vor dem verschneiten Gipfel des Mount Fuji
Gleich geschafft! Der Gipfel des Mount Fuji ist nicht mehr weit
 

Du möchtest mehr über uns erfahren?

 

Weltreise Länder und Aufenthaltsdauer


  • Südkorea: 67 Tage

  • Palau: 16 Tage

  • Vietnam: 87 Tage

  • Taiwan: 6 Tage

  • Japan: 46 Tage

  • Mongolei: 27 Tage


249 Tage in Jahr Nummer 2.


Weltreisedauer insgesamt: 614 Tage


Mopeds neben Landstrasse in Vietnam
Knappe 5000 Kilometer mit dem Moped durch Vietnam - Ein echtes Abenteuer

Grenzübergänge (insgesamt 10)


Usbekistan - Südkorea: Flieger

Südkorea – Palau: Flieger

Palau - Südkorea: Flieger

Südkorea – Vietnam: Flieger

Vietnam – China: Illegal mit dem Moped

China – Vietnam: Siehe oben :)

Vietnam – Taiwan: Flieger

Taiwan – Japan: Flieger

Japan – Mongolei: Flieger

Mongolei – Deutschland: Flieger


↠ Stressigster Grenzübergang: Vietnam – China, da illegal.


↠ Entspanntester Grenzübergang: Alle anderen, da mit Flugzeug eingereist.




Übernachtungen


  • Hotels: 109 Nächte

  • AirBnb: 70 Nächte

  • Campervan: 25 Nächte

  • Einfache Homestays: 20 Nächte

  • Ger (mongolische Jurte): 11 Nächte

  • Hostels (immer eigenes Zimmer): 8 Nächte

  • Schiff: 2 Nächte

  • Campingplatz: 2 Nächte

  • Tipi: 2 Nächte


Kati kocht vor Campervan
Unser Zuhause für knapp einen Monat: Ein Campervan in Japan

Geplantes Budget für Weltreise Jahr Nr. 2


1000 € pro Monat, Land und Person + Fortbewegung von Land zu Land.


12.000 € im Jahr + 3000 € Fortbewegung waren die grobe Richtlinie.


↠ Also 15.000 € pro Person pro Jahr.


Tatsächlich ausgegeben in Weltreise Jahr Nr. 2


13.109,07 € pro Person + 1.977,77 € Fortbewegung von Land zu Land.


↠ Also 15.086,84 € pro Person in Jahr 2.


Diese Summe bezieht sich auf die 8 Monate, die wir in Jahr 2 on Tour waren. Wir hatten extrem teure Länder wie Palau oder Japan dabei, in denen wir null aufs Budget geschaut haben und uns wirklich alles gegönnt haben, auf was wir Lust hatten.


Alleine Palau und Japan haben uns knapp 7.500 Euro p.P. gekostet, waren uns aber jeden Cent wert.


Einsame Bucht auf Palau
Palau sprengte komplett unser Budget. Ob es uns das wert war? 100% :)

Komplette Weltreise Kosten für knappe 2 Jahre


↠ Weltreise Kosten insgesamt: 12.282,06 € + 15.086,84 € = 27.368,90 €.


Wie schon in Weltreise Jahr 1 übernachteten wir keine einzige Nacht in stinkigen Dorms, tauchten an den schönsten Tauchplätzen der Welt, hungerten nicht einen Tag und ließen keine heiß ersehnten Bucket-List Momente aus, weil sie uns zu teuer gewesen wären. Unsere Träume dürfen gerne etwas kosten, denn dafür hatten wir zuvor schließlich 3 Jahre im Outback geschuftet und gespart.


Wir haben gelebt! Waren frei! Haben uns Träume erfüllt! Das, was man von einer Weltreise erwartet, kam bei uns definitiv nicht zu kurz.

Blick auf eine Pagode und den Mount Fuji
Hallo Japan! Es war wunderbar bei dir!

Teuerstes Reiseland


Das teuerste Reiseland war mit großem Abstand Palau, das Inselparadies in Mikronesien, wo wir unglaubliche


  • Palau: 197,36 € pro Tag und Person


ausgegeben haben. Palau war unser absoluter Traum und wir hätten nie gedacht, ihn uns auf unserer Reise zu erfüllen. Eines Abends in Südkorea konnten wir es allerdings nicht mehr hinauszögern und buchten spontan einen Flug für den nächsten Tag. Der Rest ist Geschichte. :)


Günstigstes Reiseland


Das günstigste Reiseland war Vietnam. Und das, obwohl wir an nichts sparten, 2 Monate mit dem Motorrad durchs Land cruisten, jeden Tag essen gingen und unseren Traum lebten.


  • Vietnam: 23,57 € pro Tag und Person


Wenn dich die Übersicht aller Kosten von Jahr 2 interessiert, schau gerne einmal auf unserer Übersichtsseite unserer Weltreisekosten vorbei. Dort findest du auch alle Kosten zu Jahr Nr. 1.



Kuriositäten und Funfacts im Rückblick


  • Wir buchten unseren Flug von Seoul nach Koror (Palau) nur einen Tag im Voraus.

  • Die einsamsten und paradiesischsten Strände fanden wir ausgerechnet in Japan.


Strand auf Aka Island aus der Luft
Menschenleere Traumstrände in Japan
  • Wir überquerten die Grenze von Vietnam nach China illegal und feierten dies wie kleine Kinder. :)

  • In Vietnam hatte Kati die schlimmste Lebensmittelvergiftung ihres Lebens.

  • Als wir auf den Mount Fuji wanderten, wurden wir ausschließlich von japanischen Herren überholt, die mindestens 30 Jahre älter waren als wir.

  • Hermann wurde in Südkorea krank, weshalb wir viel länger bleiben mussten als geplant. Geplant waren 2-3 Wochen, geblieben sind wir knapp 2,5 Monate.

  • Auf Palau tauchten wir inmitten Dutzender Haie und engagieren uns seitdem aktiv für den Schutz dieser wunderbaren Tiere.

  • In Vietnam hatte Kati 4 kleine Motorradunfälle an einem Tag; bei einem verletzte sie sich leicht.

  • Auf unserem Roadtrip durch den Norden Vietnams entlang spektakulärer Landschaften ist uns der Gepäckträger eines Mopeds insgesamt 3 Mal gebrochen.

  • Auf Palau probierten wir ein typisches palauisches Gericht: Fledermaus.


Gekochte Fledermaus
Typisches Gericht auf Palau: Gekochte Fledermaus


  • In der Mongolei fuhren wir erst 10 Stunden mit dem Allrad querfeldein, schwangen uns dann auf Pferde, um nochmal in 9 Stunden zu einer Nomadenfamilie zu gelangen, die mitten in den Bergen lebt. Mit Hunderten Rentieren.

  • Dort schliefen wir bei Minusgraden in einem undichten Tipi auf einem Holzgestell ohne Matratze.


Blick auf Tipi und Rentiere
Traumaussichten auf das Zuhause einer Nomadenfamilie in der Mongolei
  • In Taiwan und Japan trafen wir uns mit Freunden, mit denen wir in Australien zusammengearbeitet hatten.

  • Beim Probieren von Stinky Tofu in Taiwan kam Kati der Tofu fast wieder hoch. Hermann hat natürlich schmunzelnd die Kamera draufgehalten. :)

  • In der Mongolei brachen wir unsere Weltreise nach 614 Tagen von einem Tag auf den anderen ab. Grund dafür war eine Mail von unserem Immigration Anwalt mit den neuen und strengeren Regularien für eine Auswanderung nach Australien.

  • Wir ließen unseren Flug aus der Mongolei nach Kasachstan sausen und buchten stattdessen einen nach Berlin.

  • Das leckerste Essen gab es mit Abstand in Japan.


Unsere Erkenntnis auch nach 2 Jahren Weltreise: Alles richtig gemacht!


Wir sind so froh, dass wir im Voraus genug gespart hatten, um uns wirklich ALL unsere Träume zu erfüllen. Für uns persönlich wäre es eine Tragödie gewesen, aufgrund von Minibudget gewisse Dinge, wie z.B. Tauchen mit Mantas auf Palau, Japans paradiesische Insel Aka Island oder unseren Roadtrip durch Hokkaido, nicht erlebt zu haben.


Wir hatten eigentlich geplant noch weitere 6-8 Monate zu reisen, da war aber noch nicht fix, dass wir nach der Weltreise nach Australien auswandern wollen.


Kati und Hermann am Milky Way auf Palau
Ein Schlammbad am berühmten Milky Way auf Palau durfte natürlich auch nicht fehlen

Weltreise Rückblick: Unser Jahr zum Mitfiebern


Das zweite Jahr auf Weltreise begann für uns leider alles andere als rosig, denn Hermann wurde so krank, dass wir nicht weiterreisen konnten. Zu unserem Glück hatten wir uns nach Usbekistan für Südkorea entschieden und nicht für Nepal, wie vorher geplant.


Die ärztliche Versorgung im Land war extrem gut, die gesamten Kosten wurden von unserer Auslandskrankenversicherung übernommen und nach knapp 2,5 Monaten in Behandlung konnten wir dann endlich weiterreisen.


Hermann musste in Südkorea alle 2-3 Wochen ins Krankenhaus und bekam starke Medikamente. Eine dreiwöchige Pause nutzten wir und buchten spontan einen Flug nach Palau. Ein Land, mit dem wir schon lange geliebäugelt hatten, das uns bis dahin aber immer viel zu teuer war.


Wegen Hermanns Krankheit pfiffen wir auf unsere Vorbehalte und stürzten uns ins Abenteuer in diesem kleinen Inselparadies in Mikronesien. Hier tauchten wir mit Haien und Mantas, hier schipperten wir tagelang mit gecharterten Privatbooten um die Inseln, schnorchelten, schlemmten, cruisten im Mietwagen über die Hauptinsel und lernten Maiko, unsere Tauchlehrerin kennen, die uns mit ihren Tipps einige der wohl unvergesslichsten Momente unserer Reise bescherte.


Kati kajakt auf Palau
Kajaken im Paradies

Rückblickend hatte Hermanns Krankheit also auch etwas Gutes, denn ohne den längeren Aufenthalt in Südkorea wären wir wahrscheinlich nicht so schnell auf Palau gelandet.


In Palau achteten wir null auf unser Budget, mieteten uns in einer Luxusunterkunft ein, tauchten an den schönsten Tauchplätzen der Welt und mieteten uns private Boote mit eigenem Skipper und Guide.


Maiko kam aus Japan und sprach zwischen unseren Tauchgängen auf Palau von idyllischen japanischen Inseln weit abseits vom Trubel der Metropolen, wo sie ebenfalls einige Monate im Jahr arbeitet. Türkises Meer, kilometerlange Sandstrände, Ruhe, lebendige Riffs und Dutzende Tauchspots, die man sich pro Tag mit nur ein, zwei anderen Booten teilt.


Kati am Strand auf Aka Island
Kati am menschenleeren Strand von Aka Island

Bevor wir irgendetwas recherchierten oder uns Preise ansehen konnten, sagten wir ihr spontan nach einem Tauchgang mitten auf dem Pazifik zu: Wir kommen dich besuchen, sobald du wieder auf Aka Island bist. Sag uns einfach Bescheid, wann das sein wird.


Dazwischen ging es für uns aber noch für 3 Monate nach Vietnam. Geplant war nur ein Monat, in dem wir mit einem Kumpel, den wir noch aus unseren Schiffszeiten kennen, mit dem Moped von Ho Chi Minh nach Hanoi tuckern wollten.


Dieser Reisestil und die damit verbundene Freiheit hat uns allerdings so extrem gut gefallen, dass wir kurzerhand unser Vietnam Visum verlängerten. Nach 2 Monaten hatten wir allerdings immer noch nicht genug und verlängerten unser Visum erneut.



Fast 5000 km cruisten wir auf unseren Mopeds durchs Land, an Küstenstraßen entlang, über Serpentinen, durch dichten Nebel, bei strahlendem Sonnenschein. Wir erlebten ein Land, in dem es trotz Massentourismus an manchen Ecken noch sehr authentisch zugeht. Gerade die Region im Norden hinterließ bleibenden Eindruck und wir empfanden sie als besonders ursprünglich, sodass wir im Moment ein eBook darüber schreiben: Auf eigene Faust durch den ursprünglichen Norden Vietnams.


Taiwan kam als nächstes, allerdings nur als kurzer Zwischenstopp. Dort erkundeten wir Kaohsiung und trafen gute Freunde wieder, mit denen wir vor Jahren in Australien zusammengearbeitet hatten. Sie zeigten uns die Stadt abseits der top Sehenswürdigkeiten und wuselten mit uns über einheimische Streetfood Märkte, auf denen wir u.a. Hühneranus, Stinky Tofu oder schleimige Aalsuppe probierten.


Gemeinsames Essen an einem Streetfood Stand in Taiwan
Wiedersehen macht Freude. Schlemmen am Streetfood Stand mit alten Freunden

Dann war es endlich soweit: Japan war an der Reihe. Eines unserer absoluten Lieblingsländer! Nachdem wir vor Jahren schon einmal in Land waren und uns die Highlights wie Osaka, Hiroshima oder Tokio angesehen hatten, wollten wir Japan dieses Mal von einer anderen Seite kennenlernen. So entschieden wir uns für Aka Island, einer abgeschiedenen Trauminsel, auf der wir unseren Tauchguide Maiko wiedertrafen und mit ihr an einigen der schönsten Tauchspots in Japan tauchten.


Kati am nördlichsten Punkt in Japan
Kati am nörlichsten Punkt in Japan auf der Insel Hokkaido

Wir erfüllten uns weitere Träume in Japan und wanderten den Mount Fuji in der Nebensaison hoch und erkundeten knapp einen Monat lang Hokkaido in unserem Campervan. Inklusive brodelnder Vulkane, Geysire, bombastischer, einsamer Natur im Shiretoko Nationalpark und Abgeschiedenheit.


Staunten über frei lebende Braunbären, große Orkafamilien, denen wir fast drei Stunden von unserem Boot zuschauten, tauchten inmitten von Seeschlangen und erlebten intakte Riffs, riesige Fischschwärme und das alles fast ohne andere Touristen.



Von Japan aus ging es dann weiter in die Mongolei. Ein Sehnsuchtsland von uns beiden, aber an dieser Stelle müssen wir ehrlicherweise sagen:


Die Mongolei war war ein Flop.

Wieso? Weil wir gegen unsere eigenen Prinzipien eine geführte Tour gebucht hatten. Etwas, das wir normalerweise nie machen würden. Aber vor der Mongolei hatten wir großen Respekt. Das am dünnsten besiedelte Land der Welt, “Straßen” die einfach querfeldein gehen, ohne Schilder, teilweise ohne Spuren, die einem den Weg weisen.


Wir buchten eine private Tour mit 4WD, Fahrer und Guide; aber was uns dann erwartete war nicht das, was wir zuvor über Wochen mit der Agentur vereinbart hatten. Wir wollten Abgeschiedenheit, weit weg von anderen Touristen reisen und verabredeten eine Route, die uns dies ermöglichen sollte.


Was wir bekamen, war ein betrunkener Guide, eine Tour, auf der fast ausschließlich Orte angefahren wurden, zu denen alle fahren, einen Fahrer, der ohne Rücksprache versuchte 3 Tage unserer Tour zu streichen und eine Agenturchefin, die völlig überfordert war, als wir nach zwei Wochen die Tour abbrechen wollten.


Es flossen bittere Tränen der Enttäuschung, obwohl die Mongolei uns landschaftlich verzaubert hat und uns einige der beeindruckendsten Landschaften unserer Reise bescherte.

Aber auch hier blicken wir positiv zurück, denn für uns ist klar: Wir kommen wieder, dann aber mit unserem eigenen Auto. Und dann fahren wir tatsächlich zu Orten, an denen niemand sonst ist. :)



Wenn wir auf knapp zwei Jahre Weltreise zurückblicken, ist es wie eine Lawine voller Emotionen und Abenteuer, die sich durch unsere Köpfe schiebt.

Wir hatten Momente dabei, die wir nie vergessen werden, die sich in unser Gehirn eingebrannt haben und für immer präsent sein werden, aber auch Momente, die uns aus der Bahn warfen. Der Abbruch der Reise, der Mongolei-Fail oder Hermanns Krankheit. Es kann und wird auf Reisen nicht immer alles rund laufen, auch wenn es auf Social Media oft so aussieht.


Die Illusion ist allgegenwärtig, aber eine Langzeitreise ist kein Urlaub. Es ist ein komplett anderer Lifestyle, mit täglichen Herausforderungen und neuen Situationen, auf die man sich einlassen muss. Es ist mitunter anstrengend, nicht immer sofort erfüllend und kann einen an seine eigenen Grenzen führen.


Auf der anderen Seite können wir uns keine andere Art des Reisens mehr vorstellen, als ins kalte Wasser zu springen, uns treiben zu lassen und zu schauen was passiert.


Zähne putzen vor einer Jurte
Open Air Zähneputzen in den unendlichen Weiten der Mongolei
 

Schlusswort


Uns geht und ging es nie darum eine möglichst niedrige Weltreise-Endsumme zu präsentieren.


Vordergründig wollten wir uns Träume erfüllen und alles, wirklich alles machen und erleben, worauf wir Lust haben. Ohne zu knausern. Ohne Länder oder Aktivitäten wegzulassen, weil sie zu teuer sind.

Und genau so haben wir die letzten 2 Jahre verbracht; wir haben zu 100% unseren Traum gelebt.


Hermann lässt Jungen in der Mongolei eine Drohne fliegen
Strahlende Kinderaugen, als Hermann den kleinen Jungen in der Mongolei unsere Drohne fliegen lässt

Unsere Herzen sind nach wie vor offen und wir sind bereit für neue Abenteuer und einen neuen Lebensabschnitt. Denn nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise. Jetzt heißt es aber erstmal:


Nach vorne blicken und wirklich alles für unseren nächsten Traum in die Wege leiten. Denn für uns steht fest: Nach über 7 Jahren, die wir mittlerweile raus aus Deutschland sind: Uns zieht bis heute nichts zurück und deshalb haben wir für uns entschieden:


Wir wollen nach Australien auswandern. An den Ort zurück, an dem für uns alles begann. Zurück nach Fitzroy Crossing mitten im australischen Outback.

Wir sind nie aus unserem alten Leben geflüchtet, vor keinen Problemen weggerannt und wir lieben unseren Job. Deshalb können wir hier mit reinem Gewissen sagen: Wir freuen uns drauf bald wieder als Köche zu arbeiten.


Für den Blog haben wir einige Ideen, es wird sich aber weiterhin ums Reisen, Abenteuer und Lifestyle drehen. Bis es soweit ist, werden wir uns treiben lassen und sehen was passiert. Ganz nach unserem Motto: Authentisch, ehrlich, anders!


In dem Sinne; wir freuen uns, wenn du weiterhin dabei bist. Es bleibt spannend. Kati & Hermann.



Kati blickt auf ein Tal mit Karstbergen am Horizont
Momente, die uns niemand mehr nehmen kann. Wie diesen hier auf dem Ha Giang Loop in Vietnam


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