Luxushotels, Traumstrände, privates Dinner am Strand, teure Ausflüge. Kurz gesagt war Mauritius in unseren Köpfen bis vor ein paar Jahren nur für wohlhabende Reisende und frischverliebte Honeymooner erschwinglich. Aber stimmt das wirklich? Muss Mauritius teuer sein? Muss man einen Pauschalurlaub buchen, oder kann man auch als Individualtourist reisen? Ist das einfach? Was muss man beachten und vor allem - kann man Mauritius eigentlich günstig bereisen? Auch wir hatten diese Fragen im Kopf.
Nach 6,5 Wochen auf der Insel haben wir 5 hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen du bares Geld sparen kannst, wenn auch du mit kleinem Budget reist.
Spartipp #1: Wie du bei deiner Unterkunft sparst
Es muss nicht immer ein teures Hotel sein. Aber gibt es überhaupt Alternativen zu den luxuriösen 5 Sterne Resorts? Millerweile gibt es auf Mauritius eine Vielzahl an Gästehäusern bzw. Wohnungen, die zu erschwinglichen Preisen an Touristen vermietet werden, dazu kommen AirBnb- und sogar Couchsurfing Hosts. Was Couchsurfing genau ist und wie es funktioniert, erklären wir dir in unserem separaten Blogpost.
Es ist also für jeden Geldbeutel und persönliche Vorliebe und Reisestil etwas dabei. Wenn du zur Nebensaison Jan-März oder Juli/August reist, kannst du zusätzlich sparen. Wir übernachteten z.B. für 9 € p.P. in der Golden Shell Residence* in Trou d'Eau Douce. Das Zimmer war sauber, wir hatten alles drin was wir brauchten, auch einen Kühlschrank, Wasserkocher und sogar eine Terrasse.
Man kann sich direkt in den Orten umschauen und sich die Zimmer zeigen lassen, da viele der Unterkünfte nicht im Internet gebucht werden können bzw. keine eigene Webseite besitzen.
Ein weiterer Tipp: Sprich mit Einheimischen. Diese wissen oft, wo es günstige und saubere Unterkünfte gibt. Da die Menschen auf Mauritius alle sehr freundlich sind, stellt es überhaupt kein Problem dar persönlich nachzufragen. Du solltest allerdings nicht vergessen, dass du für 9 € keine zu hohen Ansprüche haben darfst. Je mehr Luxus und Privatsphäre du brauchst, desto teurer wird's für dich. Auf einer Trauminsel wie Mauritius wirst du wahrscheinlich sowieso fast die gesamte Zeit draußen verbringen, deshalb war das für uns z.B. nie ein großes Problem.
Lust auf noch mehr Mauritius Reisetipps? KLick dich durch unsere Abenteuer:
Spartipp #2: Probiere Streetfood statt teuren Restaurants
Es muss nicht immer ein teures Restaurant sein. Klar ist es am bequemsten, sich in ein edles Restaurant, am besten auf einer schönen Holzterrasse mit Meerblick zu setzen und sich von vorne bis hinten verwöhnen zu lassen.
Für diesen Service zahlt man auf Mauritius viel Geld. Viel zu viel um ehrlich zu sein. Auch wir waren einige Male in teuren Resorts essen, müssen aber sagen: Wir bevorzugen die einfache, authentische Küche.
Streetfood
Kleine Lokale, oft nur so groß wie ein Wohnzimmer, die gerne von Einheimischen besucht werden, standen bei uns hoch im Kurs.
Boulettes, Samosas, frittierte Bällchen, Rotis, Biryani. All das sind frische, lokale Gerichte, die man oft für ein paar Cent am Straßenrand kaufen kann.
Außerdem gibt es viele kleine Straßenstände, die sich meist auf eine Spezialität ausgerichtet haben und nur diese verkaufen. Es gibt so lange Essen, bis alles verkauft ist, danach ist Schluss.
Mopedfahrer, die Snacks verkaufen
Tagsüber knattern zudem hupende Mopedfahrer an einem vorbei, die kleine selbstgemachte Snacks verkaufen. Durch ihr wildes Gehupe machen sie auf sich aufmerksam und gerade wenn man einen Strandtag verbringt und keine Lust hat sich großartig zu bewegen, sind diese Mopedfahrer Gold wert, denn sie kommen direkt bis an den Strand um ihre Snacks an den Mann zu bringen.
Selber kochen
Man kann natürlich auch selbst kochen, das hält die Kosten zudem unten. Es gibt in den Touristenzentren im Nordwesten und Westen (z.B. in Grand Baie) große Supermarktketten wie z.B. Super U, die so ziemlich alles verkaufen, was das Herz begehrt. Vom Sortiment her mit deutschen Supermärkten gleichzusetzen.
Importierte Produkte sind etwas teurer - lokale, saisonale Produkte meist günstig. Obst, Gemüse, aber auch Fisch kann man aber noch zu günstigeren Preisen an den vielen Straßenständen kaufen.
Spartipp #3: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln günstig durch Mauritius
Es muss nicht immer ein Mietwagen sein. Auch hier ist der Leihwagen wahrscheinlich die bequemste Alternative. Mit ca. 20-35 € pro Tag schlägt das allerdings in die Reisekasse.
Es gibt Rabatte, wenn man z.B. gleich für eine – oder mehrere - Woche(n) bucht. Alternativ kann man auf Mauritius Roller für ca. 10 € pro Tag mieten, oder gleich auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen und die Busse nutzen.
Der öffentlichen Nahverkehr
Vom Sonnenauf- bis Untergang fahren diese bunten Unikate einen so ziemlich überall hin. Jeder Bus ist individuell bemalt und teilweise von innen am Fahrerbereich mit Blumenketten dekoriert. Die Busse haben schon einige Jahre auf dem Buckel und es gibt auf den hoch frequentierten Strecken mittlerweile auch moderne Busse. Du hast die Wahl zwischen normalen und Expressbussen, auch da kommt es aber drauf an, wo du unterwegs bist.
Je nach Strecke kosten die Tickets zwischen 50 Cent und ca. 1 € pro Fahrt und man kann sich so fortbewegen, wie es die Einheimischen tun.
Das Bussystem ist etwas 'kompliziert' und es ist nicht immer einfach zu sehen/verstehen, wohin und vor allem wann der Bus fährt, aber es lohnt sich, sofern du auf Mauritius sparen möchtest.
Zum Glück sprechen die meisten Einheimischen und Busfahrer Englisch und können einem erklären, wie man am besten zum Ziel gelangt. Bushaltestellen findet man alle paar hundert Meter. An diesen Bushaltestellen hängen allerdings keine Fahrpläne, so wie wir es aus Deutschland kennen. Erkundige dich daher bei Einheimischen, im Internet oder plane genug Zeit ein, wenn du eine Busfahrt planst.
Per Anhalter
Per Anhalter wäre eventuell auch eine Option, wobei wir das nicht ausprobiert haben und niemanden gesehen haben, der seinen Daumen rausgestreckt hat. Einen Versuch wäre aber auch das wert, wenn du aufs Geld achten musst.
Spartipp #4: Erkunde Mauritius auf eigene Faust
Es muss nicht immer eine geführte Tour sein. Kopf aus, Tour buchen und sich dann berieseln lassen. Dafür zahlt man. Wir lasen im Netz z.B. vor unserer Reise, dass man nur mit einem Guide auf den Le Morne Brabant wandern darf. Für umgerechnet 40 €. Ja genau, richtig gelesen. Das war uns zu teuer und als wir auf Mauritius ankamen und uns mit Einheimischen unterhielten, stellte sich schnell heraus:
Alles Quatsch! Man kann sehr wohl alleine hoch wandern ohne Guide und ohne irgendwas bezahlen zu müssen. Mehr zur Le Morne Brabant Wanderung findest du hier. Genau dasselbe Spiel im Botanischen Garten in Pampelmousses. Hier werden geführte Touren angeboten, die man zusätzlich zum Eintrittspreis von umgerechnet 5 Euro p.P. dazubuchen kann. Lohnen tut sich das nicht wirklich. Der Garten ist nicht besonders groß und die Infos, die man vom Guide bekommt (wir haben einige Male gelauscht), kann man sich selber davor im Netz zusammensuchen, falls Interesse besteht. Es gibt auf Mauritius außerdem viele Aussichtspunkte und Aktivitäten die gratis sind. Die Alexandra Wasserfälle z.B., Aussichtspunkte im Black River Gorges Nationalpark, ein Besuch im Beau d'Eau Nationalpark, außerdem kann man so ziemlich überall Schnorcheln (auch gratis, wenn man seine eigene Brille und Schnorchel mitbringt), oder wie wäre es mit einem Besuch auf einem lokalen Markt z.B. in Flac oder Mahebourg? All unsere Ausflugstipps auf Mauritius findest du hier.
Spartipp #5: Beim Verhandeln kannst du bares Geld sparen
Feilschen gehört bei uns mittlerweile zum täglichen Leben dazu. Egal, ob du eine Taxifahrt planst, ein Kleidungsstück auf dem Markt oder eine Ananas am Straßenrand kaufen willst. Verhandeln geht auf Mauritius immer und wenn man freundlich bleibt, ist auch fast immer ein Rabatt drin.
Wenn dir der Preis zu teuer erscheint, dann tu so als hättest du kein Interesse mehr. Viele Verkäufer und Taxifahrer werden früh oder später einlenken und dir einen besseren Preis anbieten. Wenn man Französisch spricht, geht es noch einen Tick einfacher.
Wie du siehst: Mauritius muss nicht teuer sein und außerdem macht das Erkunden auf eigene Faust und Feilschen nach dem besten Preis meist riesigen Spaß.
Was wir während unserer 6,5 Wochen im Land ausgegeben haben, findest du in unseren Mauritius Reisekosten. Wir wünschen dir viel Freude beim Umsetzen unserer Spartipps und einen wunderschönen und hoffentlich nicht allzu teuren Urlaub auf Mauritius.
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