Hej Stockholm!
Skandinavien hatte uns schon immer fasziniert, gerade im Winter. Und nach so vielen Jahren, die wir mittlerweile im Outback gelebt haben, kam ein bisschen Abwechslung mit dem Wetter gerade recht. Es ging für uns von Hamburg aus per Flieger nach Stockholm, Schwedens Hauptstadt. Wir hatten für die 10 Tage Skandinavien-Rundreise nur Handgepäck dabei, was das Einchecken und das Verlassen des Flughafens unglaublich einfach machte. In den Flugpreisen machte sich das natürlich auch bemerkbar.
Ankunft am Flughafen und Transfer in die City
Wenn man am Arlanda Flughafen in Stockholm landet, gibt es verschiedene Möglichkeiten in die Innenstadt zu gelangen. Öffentliche Verkehrsmittel, Taxi, Bus. Wir entschieden uns für den Shuttle Bus (Flygbussarna), der einen in ca. 45 min. in die Innenstadt bringt. Es gibt gratis Wifi an Bord. Man kann die Tickets entweder online kaufen, am Infoschalter im Flughafengebäude, am Ticketautomaten oder direkt beim Fahrer. Gut zu wissen: Der Busfahrer akzeptiert auch Kreditkarten.
Unsere Unterkunft
Unser Hostel (Mosebacke Hostel) lag ziemlich zentral in Södermalm. Das Zimmer war recht klein und leider ohne Fenster. Wir wussten, dass wir nur zum Schlafen dort sein werden, deshalb konnten wir das für die paar Nächte verschmerzen. Das Hostel war nichts besonderes, erfüllte aber seinen Zweck und es war das günstigste, das wir für unsere Reisezeit (in der Vorweihnachtszeit) ergattern konnten. Frühstück gab es inklusive, serviert wurde es in der Eingangshalle des Hostels und beinhaltete alles, was man sich wünschen kann: Von Kaffee über Müsli, Joghurt bis hin zu Croissants.
Der Empfang war nett, die Dame an der Rezeption war bemüht, unsere Fragen zu beantworten, die sich hauptsächlich darum drehten, authentisch in Stockholm essen zu gehen.
Wir konnten die beliebten Sightseeing-Spots in der Innenstadt, Gamla Stan sowie den Fährhafen gut zu Fuß erreichen und nutzten in unserer Zeit in Stockholm nicht einmal öffentliche Transportmittel (außer die Fähre).
In diesem Artikel findet du:
Gamla Stan Vasa Museum Abba Museum Nystekt Strömming Kanaltour Stockholms Kirchen Fazit
Gamla Stan
Gamla Stan ist quasi das "alte Stockholm", das älteste Viertel, in dem 1252 die Stadt Stockholm gegründet wurde. Bis heute ist Gamla Stan einer der beliebtesten Sightseeing-Spots, und Menschen aus aller Welt bevölkern die Altstadt Stockholms von früh bis spät. Die kleinen, engen Gassen, die verschiedenen Kirchen, u.a. die deutsche Kirche Tyska Kyrkan, der Kaiserpalast, alte, bunte Gebäude in Stockholm, all das umgibt einen, wenn man sich an dem ältesten Ort in ganz Stockholm aufhält.
Es gibt Unmengen an kleinen Shops, Restaurants, Cafés und Bars. Man kann um den Kaiserpalast spazieren und sich z.B. den täglich mehrmaligen Wechsel der Wachen anschauen. Wir waren an jedem unserer Tage in Stockholm in Gamla Stan unterwegs, sind einfach durch die Gassen geschlendert, haben die vorweihnachtliche Stimmung auf uns wirken lassen und unsere Zeit zusammen genossen.
Zur Vorweihnachtszeit befindet sich der Weihnachtsmarkt in Gamla Stan direkt auf dem Marktplatz in der Altstadt. Dieser Marktplatz, der Stortorget, ist der älteste Platz in ganz Stockholm. Recht überschaubar, allerdings gut gefüllt mit verschiedenen Buden mit jeglichem Schnick Schnack, den man von einem Weihnachtsmarkt erwartet. Herzhaftes, Süßes und Alkohol. Glühwein suchten wir vergeblich, es gab allerdings Punsch mit ganzen Mandeln und gratis Spekulatius.
Von Gamla Stan starten außerdem verschiedene Fähren, u.a. zur Halbinsel Djurgarden, zum Vasa oder Abba Museum, oder aber im Sommer zum Gröna Lund Freizeitpark, der direkt am Wasser liegt. Verschiedene Kanalrundfahrten werden zudem auch angeboten.
Vasa Museum
Stockholm ist die Stadt mit den meisten Museen (über 100) weltweit, trotzdem war es für uns einfach, die zwei herauszupicken, die wir unbedingt besuchen wollten. Das Vasa Museum war eins davon. Neben Gamla Stan ist das Vasa Museum das Sightseeing Highlight Stockholms und gerade im Winter, wenn es draußen frostig kalt ist, darf ein Museumsbesuch auf keinem Kurztrip fehlen.
Ein wirklich schönes, einzigartiges und übersichtliches Museum rund um die Geschichte des Vasa Schiffs, das 1628 bei seiner Jungfernfahrt gesunken ist. Erst 1956 wurde es im Stockholmer Hafen gefunden und dann schließlich 1961 aus dem Wasser gezogen. Die Restaurierung des Schiffes dauerte über Jahrzehnte an und bis heute werden noch Arbeiten direkt im Museum vorgenommen.
Wenn man das Museum betritt, staunt man nicht schlecht über die Ausmaße des Kriegsschiffes und wie gut es noch erhalten ist. Betreten des Schiffes ist mittlerweile verboten, dennoch kann man auf den 6 verschiedenen Ebenen relativ nah herankommen.
Wir waren früh morgens dort, um die Massen zu umgehen. Es waren einige Menschen unterwegs, jedoch verlief sich das in dem mehrstöckigen Museum recht gut.
Zu sehen gibt zudem Nachbauten des Kanonenraums, Querschnitte des Schiffs, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie es damals unterteilt war. Außerdem viele Informationen zum gesamten Wiederherstellungsprozess der Vasa und Überreste der Menschen, die auf dem Schiff ums Leben gekommen sind.
Die Schnitzereien am Heck des Schiffes waren besonders beeindruckend. Die Präzision und die Details waren der Hammer, wenn man bedenkt, dass das Schiff vor fast 400 Jahren gebaut wurde! Wir sahen Skulpturen verschiedener Meeresbewohner, römischer Kaiser oder Löwen. Mittlerweile ist die Farbe, in der früher alles verziert war, natürlich abgeblättert, aber es gibt im Museum einen Bereich, in dem die Pulver gezeigt werden (meist pflanzlich), die mit Wasser gemischt und dann zum Bemalen benutzt wurden.
1-2 Stunden sollte man für das Museum einkalkulieren, wenn man sich für Schifffahrt und Geschichte interessiert.
ABBA Museum
Das Abba Museum liegt nicht weit vom Vasa Museum und somit ging es für uns direkt im Anschluss zu Fuß dorthin. Das Museum zu besuchen war gerade für meine Mum als eingefleischter Abba Fan ein Muss. Es ist relativ neu (2013 eröffnet), total modern, interaktiv und mit lauter Gimmicks ausgestattet, wie z.b. einer Liveschaltung zu Benny nach Hause. Falls er sich dazu entschließen sollte, sich an's Klavier zu setzten und zu spielen, wird dies live ins Museum übertragen.
Am Eingang kann man kleine Übersetzer bzw. Infosticks erwerben und dann an jedem wichtigen Stop im Museum Infos in seiner Landessprache bekommen. Alternativ kann man diese aber auch auf den Tafeln nachlesen.
Man ist umgeben von originalen Kostümen, goldenen Schallplatten, Abba Wachsfiguren. Überall ertönen Abba Songs, es gibt sogar extra einen Saal, in dem man - wenn man möchte - abdancen kann. Es gibt nachgebaute, kleine Tonstudios, in denen man zu Abba Songs singen kann. Alles ist quietschbunt und man fühlt sich wirklich ein wenig in die 70er zurückversetzt. Wenn da nicht die Hüften mitwippen! Man kann außerdem an einem Klavier in die Tasten hauen, Karaoke singen, sich Videos anschauen... einfach Spass haben!
Das Highlight des Museums ist wohl das Ring-Ring Telefon. Die vier Bandmitglieder rufen in unregelmäßigen Abständen an, um kurz mit einem der verdutzten Besucher zu plaudern. Wenn das kein super Fan Moment ist. Bei unserem Besuch blieb das Telefon aber leider stumm.
Im Museum wird auch auf Schwedens Pop Vergangenheit eingegangen. Es gibt nach Jahrzehnten getrennte Räume, in denen man sich die zu der Zeit populärsten Songs schwedischer Künstler und Komponisten anhören kann.
Für das Abba Museum sollte man 1-2 Stunden einkalkulieren.
Diese beiden Museen liegen auf der Djurgarden Insel. Wenn man noch keine Lust hat, die Fähre zurück ins lebhafte Zentrum zu nehmen, lädt die Insel mit vielen Rundwegen zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Auf Djurgarden liegen außerdem noch einige weitere Museen, wie z.B. das Nordische Museum.
Nystekt Strömming
Nystekt Strömming ist eine kleine Imbissbude, in der es lokale Spezialitäten zu erschwinglichem Preis gibt. Der Geheimtipp für den kleinen Hunger zwischendurch. Oder auch den großen! Uns hat es dort so gut geschmeckt, dass wir Abends nochmal hin sind. Bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Das wurde uns vor Ort nochmal von einem Schweden versichert.
Es gibt dort Hering in verschiedensten Variationen zu moderaten Preisen.
Kanaltour
Wenn man sich Stockholm vom Wasser aus anschauen möchte, gibt es verschiedenste Anbieter die Hafen bzw. Kanaltouren anbieten.
Unsere Rundfahrt (Königliche Kanaltour) ging knapp eine Stunde und man wird während der Fahrt per Kopfhörer mit allerlei Infos über Stockholm versorgt. Es war recht frisch auf dem Boot, im Sommer macht das Ganze wahrscheinlich mehr Spass.
Wir fuhren durch den Djurgarden Kanal, einmal um Djurgarden herum und dann zurück zur Anlegestelle Strömkajen. Vom Boot aus hatte man eine ganz andere Sicht auf Stockholm. Wir würden im Winter auf jeden Fall die Kanaltouren empfehlen, die vormittags losfahren, da gegen 15 Uhr die Dämmerung einsetzt und man die Skyline dann nicht mehr so gut bewundern kann.
Stockholms Kirchen
Einen Mangel an Kirchen gibt es in Stockholm definitiv nicht. Wir haben uns einige angeschaut, diese drei sind uns in Erinnerung geblieben.
Tyska Kyrkan (deutsche Kirche)
Die Kirche liegt mitten auf Gamla Stan und hat den höchsten Kirchturm Stockholms. Immer Mittwochs um halb vier spielt der Glöckner der Kirche 15 Minuten lang Melodien, die sich Stockholmer (oder aber auch Touristen) gewünscht haben.
Nikolaikirche
Auch diese Domkirche liegt mitten auf Gamla Stan unweit des Kaiserpalastes und fügt sich schön in die Altstadt und das königliche Flair ein.
Jakobskirche
Sie liegt im Stadtzentrum Stockholms. Zu Fuß sind es nur wenige Minuten von Gamla Stan kommend. Die Kirche besticht durch ihre satte rote Farbe, die im Winter - als es leicht schneite - unglaublich toll zur Geltung kam.
Zum Essen ging es für uns meistens in verschiedene Restaurants/Bars in Södermalm. Auf Gamla Stan waren uns die Restaurants zu teuer und zu voll und zu touristisch.
Wir wurden im Voraus vor den überteuerten Alkoholpreisen gewarnt. Es ist teurer als in Deutschland, das stimmt. Man darf aber nicht vergessen, das Deutschland eines der Länder weltweit ist, in dem die Lebensmittel/Getränkepreise verhältnismäßig günstig sind. Für uns war es alles in Allem in Stockholm trotzdem billiger, als hier in Australien.
Fazit
Als Kurztrip wirklich empfehlenswert. Die kurze Anreise und die günstigen Flugpreise sind definitiv ein Bonus. Gerade zur Vorweihnachtszeit im Dezember hatte Stockholm etwas magisches und sein ganz eigenes Flair. Die Stadt lockt mit vielen Sightseeing Highlights wie verschiedenen Museen, Kirchen und einer Geschichte, die fasziniert. Egal, ob man Kultur, Musik, Kunst, oder Kulinarisches auf seiner Städtereise bevorzugt, in Stockholm wird alles vollends bedient.
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