Halbwüsten, Blumenteppiche, Canyons. Und all das nur für dich alleine. Wenn dir der Name Waschlowani (oder Vashlovani) Nationalpark nichts sagt, keine Angst, da bist du mit Sicherheit nicht alleine. Im Südosten Georgiens gelegen ist dieser Nationalpark der Inbegriff unendlicher Weiten und Einsamkeit. Ein wahrer Geheimtipp, denn dadurch, dass der Park so abgelegen liegt und die Anreise beschwerlich und nur mit Allrad zu empfehlen ist, scheuen sich die meisten Reisenden davor einen Abstecher zu unternehmen. Es gibt zwar geführte und überteuerte Touren, aber hey! Wo bleibt da das Abenteuer!?
Wer wie wir auf Abgeschiedenheit, Ruhe, wunderbare Natur und eine faszinierende Tierwelt steht, dem ist ein Besuch in diesem ursprünglichen Teil Georgiens unbedingt zu empfehlen. Wir sind während unserer 2,5 Tage im Nationalpark nur zwei anderen Autos begegnet. Dadurch, dass der Park direkt an Aserbaidschan grenzt, sind allerdings einige Dinge zu beachten und im Voraus zu organisieren.
Der Waschlowani Nationalpark - Ein echter Geheimtipp in Georgien. Alle Tipps zur Organisation, den Park, der Anreise, der Natur, den Übernachtungsmöglichkeiten, den Straßenverhältnisse und natürlich der Tierwelt kannst du in diesem Blogpost nachlesen.
In diesem Artikel findest du:
Infos über den Waschlowani Nationalpark Organisation Anreise Straßenverhältnisse, unsere Erfahrung & Route Übernachtungsmöglichkeiten Aktivitäten Natur Tierwelt Unser Fazit
Infos über den Waschlowani Nationalpark
Der Waschlowani Nationalpark liegt im Südosten Georgiens. Sehenswert sind die verschiedenen landschaftlichen Highlights, die von steppenartiger Vegetation bis hin zu blühenden Wiesen, Canyons und beeindruckenden Felsformationen reichen.
1935 wurde das Reservat eingerichtet und 2003 auf seine endgültige Größe von 251 Quadratkilometern festgelegt. Eine Besonderheit sind die wilden Pistazienbäume, die während ihrer Blüte wie Apfelbäume aussehen und dem Nationalpark seinen Namen gaben. Waschlowani bedeutet übersetzt nämlich Apfelgarten.
Organisation
Vor einem Abstecher in den Nationalpark gibt es einiges zu beachten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Man muss sich in Dedoplistskaro im Informationszentrum registrieren lassen, die Eintrittsgebühr bezahlen, seine Camps im Voraus buchen, anschließend zur Polizeistation fahren und seinen Schriebsel gegen eine offizielle Bescheinigung austauschen. Diese Bescheinigung zeigt man dann im Park vor, wenn man von Grenzbeamten/Soldaten kontrolliert wird.
Aber erstmal von vorne.
Betritt man das Gebäude „Administration of Vashlovani Protected Areas“ in Dedoplistskaro in der Baratashvili Straße, befindet sich im Erdgeschoss die Touristeninformation. Links herum führt eine Treppe in den ersten Stock, wo sich geradeaus durch ein Office befindet. Dort bekommst du alle Infos und Tipps über den Nationalpark und kannst außerdem eine Wegekarte erwerben, die ca. 1 Euro kostet.
Wenn es die Karte im ersten Stock nur in Georgisch gibt, probiere es im Erdgeschoss noch mal. Dort gibt es sie eventuell auch auf Englisch. Im Erdgeschoss entscheidest du außerdem, in welchen Camps/Bungalows du übernachten möchtest.
Unser Tipp: Wir würden den Kauf der Wegekarte empfehlen. Es gibt zwar mittlerweile vereinzelte Wegweiser im Nationalpark, bewegt man sich allerdings etwas abseits, sucht man diese vergeblich und die Karte hilft dann ungemein.
Wichtig: Reisepass nicht vergessen. Da sich der Park direkt an der Grenze zu Aserbaidschan befindet, werden vor Ort Kopien zur Registrierung gemacht. Wenn du mit einem Mietwagen oder deinem eigenen Wagen unterwegs bist, musst du die Papiere des Autos ebenfalls vorzeigen.
Eintritt in den Waschlowani Nationalpark
Der Eintritt in den Waschlowani kostet:
Pro Person: 10 Lari (3,50 €)
Gebühr für das Auto: 5 Lari (1,75 €)
Campingplätze kosten 10 Lari (3,50 €), wild campen ist nicht erlaubt
Bungalows kosten zwischen 40-50 Lari pro Zimmer (14-17 €), je nachdem für welches Camp du dich entscheidest.
Bist du fertig mit den Formalitäten und hast alle nötigen Papiere ausgehändigt bekommen, geht es runter an der Info geradeaus vorbei in einen kleinen Raum auf der rechten Seite. Dort bezahlst du (Kreditkarte geht auch) und bekommst Bettzeug ausgehändigt, sofern du einen Bungalow gebucht hast. Es ist im Preis für die Übernachtung enthalten.
Anschließend geht es dann zur Polizei - zur Border Police of Georgia in der Lermontov Straße. Auch hier musst du wieder in den ersten Stock, wo du dann den Zettel vom Infozentrum abgibst und nach wenigen Minuten eine neue offizielle Bescheinigung bekommst. Heb die Bescheinigung unbedingt für Kontrollen auf.
Anreise
Ab Dedoplistskaro fährst du einige Kilometer auf erst noch angenehmer Asphaltstraße, ein wenig später jagt dann aber ein Schlagloch das nächste und die Fahrt wird etwas holprig, bevor es weiter auf Feldwege und Schotterpisten geht.
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Je nachdem, von wo genau du in den Nationalpark fährst, unterscheiden sich die Zustände der Wege. Wir fuhren anfangs über recht passable Feldege und kleine Schotterpisten bis zum Hauptcamp. Unweit davon wurden unsere Pässe und die Bescheinigung von einem bewaffneten Soldaten kontrolliert. Nach wenigen Minuten und einem kurzen Plausch mit Händen und Füssen wurden wir durchgewunken. Russisch und Englisch verstand der nette Herr nämlich so gar nicht.
Midschniskure Camp
Unser erstes Camp hieß Midschniskure, direkt am Grenzfluss Alasani ca. 80 Kilometer von Dedoplistskaro entfernt. Wir brauchten für die gesamte Strecke ungefähr 4 Stunden, allerdings hielten wir oft an, staunten über die Landschaften und schossen Unmengen an Fotos.
Die letzten 15 Kilometer zogen sich, da wir durchgehend über ein ausgetrocknetes, staubiges Flussbett an großen Steinbrocken und ausgewaschenen Passagen entlang holperten.
Die Fahrt bis zum Hauptcamp wäre ggf. noch mit einem normalen Auto möglich, danach nicht mehr. Tiefe Krater, ausgewaschene Stellen, steile Anstiege, große Felsbrocken, durchdrehende Reifen. Unser Auto hatte an einigen Stellen zu kämpfen, obwohl es ein 4WD war.
Nicht vergessen: Du fährst in die Wildnis. Der Waschlowani Nationalpark ist (noch) ein Geheimtipp, Touristenmassen wirst du hier keine finden. Hier gibt es keine Shops, keine Möglichkeit etwas einzukaufen, keine Souvenirshops, gar nichts. Zum Glück!
Deck dich mit genug Trinkwasser und unverderblichen Lebensmitteln ein. In Dedoplistskaro neben dem Office gibt es einen kleinen Supermarkt, der z.B. 10 Liter Kanister Wasser für 2,80 Lari (1 €), Brot, haltbare Wurst, Konserven und Dosen verkauft.
Straßenverhältnisse, unsere Erfahrung & Route
Die Straßenverhältnisse im Nationalpark sind eher mit schlecht als recht zu beschreiben. Ein Allradfahrzeug wird bei einer Fahrt in den Waschlowani Nationalpark unbedingt empfohlen. Anfangs fragten wir uns aber ehrlich gesagt wieso, denn die Feldwege und Schotterpisten waren recht gut zu fahren und gut in Schuss.
Wir hatten zuvor von "Horrorstraßen" gelesen gespannt, was uns erwarten würde. Anfangs ging’s über schmale Feldwege, die aussahen, als ob sie nur selten befahren werden.
Wir mussten auf unserer Fahrt an Tag 1 lange auf Action warten, denn erst ab der Kontrolle in der Nähe des Hauptcamps wurde es interessant.
Die Schotterpiste war mittlerweile einem ausgetrockneten, steinigen Flussbett gewichen, das an einigen Stellen nur minimal breiter als unser Auto war.
Drei kleine Flussdurchquerungen standen Mitte Juli ebenfalls an. Es polterte, rumpelte, Steine flogen von unten an die Verkleidung, es staubte.
Hoch, runter, rechts links."Pass auf, da ist ein riesiger Brocken!" An einigen Stellen quälten wir uns mit 10 km/h bei 40 Grad Hitze durch den Nationalpark. Poltern, bremsen, durchdrehende Reifen, umherfliegende Steine, Schritttempo - all das abwechselnd. Über Stunden.
Hermann war in seinem Element, er schlängelte unser Auto behutsam um jede noch so enge Kurve, über noch so große Steine und durch tiefe Senken in Millimeterarbeit, ohne Aufzusetzen. Einige Passagen waren heikel, da unser Auto leider nicht besonders hoch war. Wir mussten einige Male aussteigen, die Fahrbahn bzw. das Flussbett begutachten und den besten Weg fürs Auto suchen.
Usakhelo Viewpoint
Wenn man nach all der Schlängelei und Holperei am Usakhelo Viewpoint ankommt, eröffnet sich einem ein unglaublicher Blick auf die erodierten Kalksandsteinformationen, für die der südliche Teil des Parks so berühmt ist und stark an die Badlands in den USA erinnert.
Eine unendliche Weite, die verschiedensten Farbtöne und die Tatsache, dass weit und breit niemand außer man selbst gerade diesen Moment erlebt... magisch.
Ab hier geht es nur noch langsam, teils im Schritttempo voran. Das erste Stückchen steil bergab, bevor man die letzten Kilometer zum Camp erneut auf einem ausgetrockneten, sich durch die Landschaft schlängelnden Flussbett zurücklegt. Die letzten 15 Kilometer zogen sich bei unserer Anreise am längsten, waren aber auch die schönsten und am spannendsten zu fahren.
Vashlovani Camp und Bärencanyon
Am nächsten Tag fuhren wir weiter in Richtung Vashlovani Camp. Auf dem Weg dorthin muss man die beschwerlichen 15 Kilometer zurückfahren, kann noch mal die Ausblicke am Usakhelo Viewpoint genießen und fährt dann weiter in Richtung Hauptcamp. Von dort führen verschiedene Wege zum Vashlovani Camp, wir entschieden uns intuitiv für eine erneute Fahrt durch ein ausgetrocknetes Flussbett.
Zwischendurch dachten wir mehrere Male, wir hätten uns verfahren. Wir sahen keine Schilder, keine anderen Reifenspuren. Nichts.
Über Kilometer folgten wir dem steinigen Weg, das sich irgendwann raus aus dem Flussbett und rein in die Wiesen schlängelte.
Von Steinbrocken, Staub und Sträuchern, die uns die letzten Stunden umgaben, war nicht mehr viel übrig, wie fuhren mittlerweile auf einem kleinen, wenig befahrenen Feldweg an tausenden, ach, Millionen verschiedenster Blumen vorbei. Ein Blumenmeer irgendwo in Georgien.
Irgendwo, wo sich niemand außer uns befindet; wir die Freiheit spüren und den Nervenkitzel erleben, wirklich an der richtigen Abzweigung abgebogen zu sein. Was für ein Abenteuer!
Ab dem Vashlowani Camp zum Bärencanyon sind die Wege anfangs wieder holprige Feldwege, die sich nach einem Abstieg in den Canyon wieder in ein ausgetrocknetes - diesmal aber breiteres - Flussbett verwandeln.
Zurück nach Dedoplistskaro
Der Weg vom Vashlovani Camp zurück nach Dedoplistskaro ist anfangs recht angenehm zu fahren, bis man wieder auf die schlaglöchrige Asphaltstraße kommt. Hier holpert man noch ein wenig Weizenfeldern und alten sowjetischen Trucks, bevor man wieder in der Zivilisation und Dedoplistskaro ankommt.
Wie schlimm sind die Straßen wirklich!?
Wir müssen an dieser Stelle sagen, dass die Wege bei weitem nicht so schlimm sind, wie wir im Voraus gelesen hatten. Zwar kamen unser Auto und in einigen Momenten auch Hermann an seine Grenzen, aber diese Momente lassen sich an einer Hand abzählen. Und das für ganze 2,5 Tage Offroad-Fahrten im Waschlowani Nationalpark.
So lange man ein wenig Erfahrung im Offraod fahren hat, konzentriert fährt, ein gutes Auto am Start hat und an den heiklen Passagen langsam und vorsichtig fährt, dürfte nichts schief gehen.
Als Offroad Fan kommst du hier auf jeden Fall auf deine Kosten. Zum einen, weil du hier so gut wie alleine unterwegs bist und zum anderen wären da die steinigen, ausgetrockneten Flussbetten, die sandigen und staubigen Wege, sich schlängelnde Passagen, wadentiefe Schlaglöcher, die steilen Anhöhen und die polternden Steinchen, die ununterbrochen von unten an dein Auto schlagen. Ein Abenteuer, an das wir uns noch lange zurückerinnern werden.
Übernachtungsmöglichkeiten im Waschlowani Nationalpark
Es gibt im Waschlowani Nationalpark offiziell drei Orte, an denen man in Bungalows übernachten oder campen darf. Einmal das Hauptcamp, das Midschniskure Camp am Fluss Alasani an der Grenze zu Aserbaidschan und das Camp Pl. Vashlovani. Wir übernachteten im Pl. Vashlovani und im Midschniskure Camp am Grenzfluss. Vom Hauptcamp wurde uns abgeraten, dort gäbe es wohl große Probleme mit der Wasserversorgung.
Infos zum Midschniskure Camp
Es gibt 6 Bungalows, die relativ geräumig sind.
Die einfachen Dreibettzimmer kosten 50 Lari (15 Euro) pro Zimmer.
Strom gibt es nur abends für ein paar Stunden.
Baden und angeln sind im Grenzfluss möglich.
Man kann eine kurze (1,5 Stunden return) Wanderung auf einen Hügel in der Nähe (Grenze zu Aserbaidschan) unternehmen und von dort die traumhafte Aussicht genießen. Einfach die Ranger fragen.
Achtung: Hier in der Region gibt es viele Schlangen. Auch giftige.
Unsere Dusche funktionierte nicht, wir kühlten uns deshalb im Fluss ab.
Infos zum Pl. Vashlovani Camp
Es gibt drei einfache Doppelzimmer. Preis 40 Lari (12 Euro) pro Zimmer.
Sie befinden sich alle im selben Gebäude.
Zwei Badezimmer sind vorhanden. Sehr einfach, aber ausreichend.
Auch hier Selbstversorgung.
Auf dem Gelände gibt es viele Bienenstöcke, grandiose Aussichten und die Möglichkeit eine kurze Wanderung zum ältesten Baum im Vashlovani Nationalpark zu unternehmen. 1 Kilometer return.
Der Pantiskara Lookout und der Bärencanyon sind von hier gut erreichbar.
Das Midschniskure Camp ist zwar etwas teurer, unserer Meinung nach allerdings das beste Camp im gesamten Park.
Erwarte bitte nicht zuviel von den Bungalows und Zimmern, sie sind einfach eingerichtet. Sehr einfach. Es ist sauber und etwas in die Jahre gekommen, aber wer in den Waschlowani Nationalpark fährt ist sich bewusst, dass dies kein Luxusurlaub, sondern eine Reise ins wilde Georgien wird.
Übernachtungen im eigenen Auto sind möglich, jedoch nur auf den ausgewiesenen Campsites. Gebühr hierfür genauso hoch, als wenn man im Zelt übernachten würde - 10 Lari (3,50 €).
Aktivitäten im Waschlowani Nationalpark
Hier kommt es ganz klar darauf an, zu welcher Jahreszeit du unterwegs bist. Im Hochsommer (Juli/August) können die Temperaturen locker auf 40+ Grad schnellen und die Möglichkeiten sich vor Ort aktiv zu betätigen schwinden bei der Hitze leider etwas. Wir waren früh morgens für 1,5 Stunden wandern, brauchten danach aber dringende eine Erfrischung im kühlen Fluss.
Im Grenzfluss Alasani angeln oder schwimmen
Die Region lädt außerdem zum Wandern ein - es gibt tolle Tages- und Mehrtageswanderungen
Vögel beobachten
Ausschau nach größeren Tieren wie Wölfen oder Bären halten
Die Natur genießen
Die Seele baumeln lassen
Für Tierbeobachtungen reist du am besten im Herbst bzw. Frühling an. Auf der Karte, die du dir hoffentlich im Informationszentrum besorgt hast, gibt's außerdem viele Tipps zu Aktivitäten und zu den verschiedene Wanderwegen.
Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, u.a. den Pantiskara oder den Usakhelo Lookout, verschiedene Picknickplätze und überdachte Picknickhäuschen, u.a. direkt beim Bärencanyon, die zum Pause machen und zum genießen der Szenerie einladen.
Natur: Welche Highlights erwarten mich?
Naturliebhaber und Outdoorfanatiker kommen im Waschlowani Nationalpark voll und ganz auf ihre Kosten. Dieser abgelegene Teil Georgiens bietet von Canyons, Feldern, Blumenteppichen, schroffen Sandsteinfelsen, Bergen und Wiesen so ziemlich alles was das Herz begehrt.
Anfangs fährt man an ausgetrockneten Feldern vorbei, alles ist goldgelb, die ausgetrockneten Blumen und Disteln wedeln spröde im Wind. Vertrocknetes Gras, staubiger Boden, die Region hier ist für seine Trockenheit bekannt. Einige Kilometer später wendet sich das Blatt. Das Gestrüpp weicht grünen Wiesen mit tausenden blühenden Blümchen. Weiß, gelb, rosa. Dazu tauchen um uns herum auf einmal Bäume auf, deren Blätter saftiger und grüner kaum sein könnten.
Am Horizont weiche, grüne Hügel auf der einen Seite, auf der anderen ragen schroffe Felsen in die Höhe. Fährt man weiter, verwandelt sich die Landschaft in eine karge hellbeige Felslandschaft, die aussieht, als ob man gerade auf einem anderen Planeten unterwegs wäre. So viel Abwechslung auf einem so kurzen Weg sahen wir zuvor selten.
Pistazienbäume, wilde Orchideen, Granatapfelbäume, die verschiedensten Blumen, Bäume... dann befinden wir uns wie aus dem Nichts in einer Halbwüste. Alle paar Kilometer bot sich uns ein völlig anderer aber immer wieder atemberaubender Anblick.
Tierwelt im Nationalpark
Die Tierwelt war mit ein Grund, wieso wir unbedingt den Nationalpark erkunden wollten. Es gibt weit über 100 verschiedene Vogelarten, u.a. den bunten Bienenfresser, den wir schon in Botswana und Namibia bewundern durften.
Hinzu kommen Bären, Wölfe, Wildschweine, Schakale, Schlangen, u.a. die Boa constrictor, Echsen, Dachse, Stachelschweine, Mader, Hyänen, Luchse und ein Leopard, der allerdings seit 2008/09 nicht mehr gesichtet wurde. Jap! Ein Leopard in Georgien. Wir konnten es auch nicht glauben, als wir zum ersten Mal davon hörten.
Im Hochsommer ist es relativ schwierig Tiere zu beobachten, wir sahen "nur" einige Echsen und eine große Schildkröte, die gemütlich den Rasen unseres zweiten Camps überquerte. Was uns allerdings in Erinnerung bleiben wird, sind die Tausende Vögel und das Summen der Bienchen auf unserem zweiten Camp.
Unser Fazit
Der Waschlowani Nationalpark gehört zu unseren absoluten Highlights in Georgien. Ein Stück Wildnis, Abenteuer und Einsamkeit.
Offroad fahren, das Auto am Limit, Hermann in seinem Element, ich schwitzend daneben. Dazu die grandiosen Ausblicke und die Gewissheit, dass sich um uns niemand befindet und wir den gesamten Nationalpark (fast) für uns alleine haben.
Menschenleere Natur, freundliche Ranger, die froh sind, mal neue Gesichter zu sehen, kilometerlange Schotterpisten und die Abgeschiedenheit waren genau das, wonach wir in Georgien gesucht und hier gefunden haben.
Es gibt nicht mehr viele Geheimtipps in Georgien. Wir würden sogar sagen, dass der Waschlowani Nationalpark und die Schlammtümpel Takhti Tepa eine der wenigen Orte sind, die man tatsächlich noch als Geheimtipp bezeichnen kann. Der Tourismus im Land boomt seit einigen Jahren, noch sind hauptsächlich Russen und Polen unterwegs. Seit ein, zwei Jahren steigt allerdings die Zahl westlicher und asiatischer Touristen schnell und stetig.
Wenn du diese unberührte Natur genießen willst, bevor der Pfad von tausenden anderer Touristen ausgetrampelt wird, würden wir dir empfehlen, so schnell es geht in diesen einzigartigen und abgeschiedenen Teil Georgiens zu reisen.
Buch dir einen Allradwagen, schnapp dir deine Kamera und deinen liebsten Travelbuddy und dann nichts wie los in den Waschlowani Nationalpark.
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